Börsen stürzen weltweit ab

Nach der OECD wird Deutschland vom globalen Wirtschaftsabschwung am stärksten betroffen sein.

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Nach den fatalen Vorgaben von der Wall Street stürzten auch die Börsen in Asien und Europa ab. Der Nikkei-Index in Tokio hatte vorübergehend sogar mehr als 11 % verloren schloss letztlich 8.276 Punkten, das war ein Minus von 9,6 Prozent und damit der drittgrößte Tagesverlust in seiner Geschichte und erstmals seit mehr als fünf Jahren notierte der Index damit unter der Marke von 9.000. Damit folgte der Nikkei den Vorgaben aus New York. Dort hatte der Dow Jones Index am Abend mit 8.579 Punkten oder einem Minus von 7,3 Prozent geschlossen, auch das war der niedrigste Stand seit fünf Jahren. Der technologie-orientierte Nasdaq sank um 5,5 Prozent auf 1.645 Punkte. Der Dow Jones erlebte den heftigsten Absturz seit 20 Jahren. In nur vier Tagen hat er mehr als 1800 Punkte verloren.

Von Börsencrashs kann man nun auch in Europa sprechen. Wegen großen Verlusten wurde in Österreich der Handel ausgesetzt und in Russland bleiben die Börsen geschlossen. In Frankfurt am Main steht der DAX nun schon bei 4.476 Punkten, das sind sogar noch 8,4 Prozent weniger als gestern. Von den Börsen in London, Paris, Mailand und Madrid werden ähnlich hohe Verluste gemeldet. Sämtliche Werte, mit Ausnahme von Volkswagen befinden sich in Frankfurt im Minus. Gestern sah es zunächst so aus, als würden die Stützungsaktionen zu einer Stabilisierung führen. Doch weit gefehlt, am Ende verzeichnete der DAX ein Minus von 2,5 Prozent und schloss mit 4.887 Zählern.

Wegen der massiven Kurseinbrücke haben diverse Länder Hilfsprogramme aufgelegt. Das russische Parlament stellte 63 Milliarden Euro bereit, die niederländische Regierung beschloss Notkredite von 20 Milliarden Euro. Die japanische Zentralbank pumpte erneut gut 33 Milliarden Euro in den Markt. Man darf gespannt sein, welche weitere Maßnahmen nun von der Europäischen Zentralbank (EZB), der US-Notenbank (FED) und anderen beschlossen werden, die mit den Leitzinssenkungen dabei sind, das letzte Pulver zu verschießen, aber nichts erreichen.

Über weitere Maßnahmen Krise beraten heute die Finanzminister der G7-Staaten in Washington. Die Abstürze werden allgemein als Reaktion darauf gewertet, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) nun von der Weltrezession gewarnt hat, die schon seit langem zu erwarten war.

Nach Ansicht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ( OECD) ist in Deutschland die Party nicht nur vorbei, sondern das Land sei vom globalen Wirtschaftsabschwung am stärksten betroffen. Die Augustzahlen sagen allerdings für alle sieben großen OECD-Länder eine starke Abschwächung der Wirtschaft voraus.