CO2-Zertifikate auf den Wochenmarkt

Vollständige Versteigerung startet in Deutschland 2010.

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Das Bundeskabinett hat beschlossen, ab nächstem Jahr alle Emissionszertifikate, beginnend mit dem Strommarkt, zu versteigern. Bisher waren nur einige Prozent der Verschmutzungsberechtigungen an die Verursacher zwangsweise "verkauft" worden, der Rest wurde an sie verschenkt.

Besonders die Energiekonzerne hatten sich in der Folge schadlos gehalten und auch einen fiktiven Preis für die umsonst zugeteilten Zertifikate als Kosten an die Energieendkunden weitergegeben. Vorbehaltlich der Zustimmung durch das Parlament soll damit ab nächstem Jahr Schluss sein. In wöchentlichen Tranchen sollen die jährlich 40 Millionen Emissionszertifikate für die Jahre 2010 bis 2012 dann in jeweils gleichen Mengen an einer der bestehenden Emissionshandelsbörsen am Spot- und Terminmarkt verkauft werden.

Im Laufe des Jahres soll noch ein Vergabeverfahren klären, welche Börse hierfür den Zuschlag als Handelsplatz bekommt. Die Neuregelung macht es auch anderen EU-Mitgliedstaaten möglich, ihre Zertifikate am deutschen Handelsplatz zu verkaufen. Die vollständige Versteigerung, so versichern die Verfasser der neuen Emissionshandels-Versteigerungsverordnung EHVV 2012, werde nicht noch einmal Preissteigerungen für Endkunden mit sich bringen. Vielleicht ist die Bundesnetzagentur mittlerweile wirklich so gut aufgestellt und erhält soviel politische Rückendeckung, dass das diesmal stimmt. Andererseits haben die Energiekonzerne bisher noch immer einen Weg gefunden, ihre Preise zu erhöhen.