"Chaoten und Manager gemeinsam in eine Zelle"

In Berlin machen sich "Autonome" unbeliebt

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"Man sollte", so der Vorschlag eines erzürnten Anwohners, "Chaoten und Manager am besten gemeinsam in eine Zelle stecken", schließlich würden beide Gruppen in ähnlicher Weise Werte fremder Leute vernichten: Die Manager, indem sie Geld "verbrennen" und die Chaoten, indem sie Autos anzünden.

Dabei hielten sich die Zerstörungen zwischen dem 30. April abends und dem 2. Mai morgens im Jahr 2009 im Vergleich sowohl zu manchen Vorjahren als auch zu den Erwartungen eher in Grenzen. Am meisten Aufsehen erregten Flaschen und Steine auf Polizisten.

Die Brandstiftungen konzentrierten sich überwiegend auf Mülltonnen und Kraftfahrzeuge. Alleine in der Nacht von Donnerstag auf Freitag gingen laut Polizeibericht in den Bezirken in den Bezirken Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow fünf Fahrzeuge in Flammen auf, eine weitere KFZ-Brandstiftung in Lichtenberg konnte durch Anwohner verhindert werden. Gebäude wurden, anders als nach den Straßburger Ereignissen befürchtet, nicht angezündet, lediglich ein Dixie-Klo brannte aus.

Am Sonntag wurden nach einer Demonstration in Kreuzberg am frühen Abend eine Bushaltestellte und eine Ampel zerstört. Später brannte auch noch ein – so die taz – "Versuch einer Barrikade" aus Bierbänken, Absperrgitten und Kartons".