China auf direktem Kanal

Xingmeng macht den direkten Kanal mit Stars auf. Vorausgesetzt, man surft in China und ist des dortigen Mandarin mächtig.

Heute gehen wir einmal nach China. Da sind wir nie, wenn es um das Internet geht, auch wenn die dortige Userschaft vermutlich die zweitgrößte Sprachgemeinschaft nach der englischen bildet..

Da gibt es zum Beispiel eine Videosite, die so ähnlich wie YouTube funktionert. Sie heißt allerdings Youku Tudou und beherbergt all das, was chinesische Videonutzers Herzen höher schlagen lässt. Westliche Zuschauer könnten dabei aber eher Schwierigkeiten haben, es sei denn, sie suchen einen gelungenen Scherz mit Gevatter Raab. Denn es tummelt sich wenig auf Englisch im Angebot. Ein wenig Mandarin sollte man schon mitbringen, um hier wirklich Spaß zu haben.

Nun hat die Plattform aber mit Xingmeng noch weitaus mehr zu bieten als Konserven und lässt damit auch YouTube ein wenig alt aussehen. Was entfernt nach einem Sozialen Netzwerk für deutsche Mittelständler klingt, wartet in China mit der Möglichkeit auf, die Stars via Video live zu sehen und mit ihnen zu chatten.

Übersetzt muss man sich das in etwa so vorstellen, dass Justin Bieber live auf YouTube zu finden wäre, und alle können mittels Webcam mit ihm sprechen und sich dabei einen Herzkoller holen. Oder kreischende Töchter im Wohnzimmer.

In Wirklichkeit wäre es aber wohl eher so, dass man Raab live auf YouTube.de sehen würde, und keiner, nicht einmal Jan Böhmermann, würde vorbei schauen. Es wäre so dröge, dass man Angestellte von ProSieben bitten müsste, wenigsten zusammen mit Elton ein wenig so zu tun, als wären sie alle 12-Jährige und hätte den Chat gekapert. Irgendwie so.

Aber das wird in China nicht passieren. Da ist man ja quasi nie weniger als eine Million gleichzeitig. Und irgendjemand wird schon etwas dazu einfallen, wenn ein Star im Videostream winkewinke macht oder gar singt.