China verbrennt mehr Kohle

Der Verbrauch klimaschädlichsten aller fossilen Energieträger nimmt weiter zu, aber immerhin mit verminderten Tempo

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Mit einem Zuwachs von sieben Prozent hat 2008 nirgendwo sonst auf der Welt der Verbrauch von Kohle derart zugelegt wie in China. Das ist den neuesten Statistiken des britischen Erdölkonzerns BP zu entnehmen. Auf das Konto der Volksrepublik gehen inzwischen 43 Prozent des globalen Bedarfs. In der EU hat hingegen der Kohleverbrauch im letzten Jahr um 5,4 Prozent abgenommen. Hauptgrund dürfte dafür die einsetzende Rezession gewesen sein, doch vermutlich hat auch der hohe Preis eine Rolle gespielt. Laut BP lag der Durchschnittspreis mit 150 US-Dollar pro Tonne (106 Euro zum aktuellen Kurs) 73 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

Weltweit wuchs der Verbrauch von Kohle 2008 um 3,1 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte die Zunahme noch fünf Prozent betragen, 2004 gar acht Prozent. Immerhin kann man also sagen, dass sich das Wachstum verlangsamt hat. Zudem hat China erneut angekündigt, sein Ausbauziel für Erneuerbare Energieträger erheblich auszuweiten. Statt 30 Gigawatt (GW) sollen bis 2020 nun 100 GW an elektrischer Leistung in Windanlagen errichtet werden. Zhang Xiaoqiang, der stellvertretende Vorsitzende der nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, der einstigen zentralen Planungsbehörde, meinte gegenüber der britischen Zeitung Guardian, dass bis 2020 wahrscheinlich schon 20 Prozent des chinesischen Energiebedarfs mittels Wind&Co. gedeckt werden könnte. Das Ziel von 15 Prozent werde man auf jeden Fall übertreffen.