Der kalte Krieg im schwindenden Eis

Kanada demonstriert militärische Präsenz in der Arktis

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Der der kanadische Premierminister Stephen Harder soll heute die Arktis besucht haben, wo die kanadische Armee derzeit das "größte Manöver ever" in dieser Region beendet hat. Ziel des Manövers: "Der Weltöffentlichkeit gegenüber die Souveränität Kanadas über die Arktis demonstrieren", wie das französische Magazin Nouvel Observateur berichtet. Liest man eine entsprechende Meldung des amerikanischen Nachrichtendienstes Bloomberg, so soll nicht nur der Premier, sondern das ganze Kabinett die Stadt Inuvik besuchen, um in der größten kanadischen Stadt nördlich des Polarkreises deutlich Präsenz zu zeigen.

Ein symbolischer Akt mit 4200 manövrierenden Inuit-Rangers im Rücken, der vor allen den Konkurrenten Russland, USA, Dänemark und Norwegen zeigen soll, dass Kanadas seine Gebietsansprüche in der Arktis sehr ernst nimmt. Sobald das schwindende Eis nicht nur die Nordwestpassage, sondern auch Wege zu vielversprechenden Öl- und Gasvorkommen frei gemacht hat, fürchten manche einen neuen "Wilden Westen" am Nordpol, bzw. die Wiederauflage des kalten Krieges.

Russland soll laut SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) bereits mit Bombern Patrouille über den arktischen Eisfeldern fliegen und mit der Ausbildung von Truppen in der Region begonnen haben.Und Kanada soll sich nach der Bloomberg-Meldung mitten im Ausbau seines militärischen Netzes in der Arktis befinden. 7,4 Milliarden kanadische Dollars ist der Regierung Harper demnach eine neue Arktisflotte wert. Und die patrouillierenden russischen TU-95 Bomber sollen öfter von kanadischen Kampfjets "beschattet" werden