Desertec geht früher ans Netz

Solarthermie-, Hybrid- und jetzt doch auch Photovoltaikanlagen

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

2012 starten die Bauarbeiten für eine 12 km² große 500 MW-Pilotanlage des Desertec-Projekts in Marokko. Das ist 3 Jahre früher als ursprünglich geplant. Auch in die Technikfrage kommt Bewegung. War erst geplant, bei Desertec vor allem auf Parabolrinnenkraftwerke zu setzen, könnte jetzt auch Photovoltaik eingesetzt werden, um die Bauzeit zu verkürzen. Vorbild sind die USA mit ihren großen Solarparks auf Photovoltaikbasis.

So soll jetzt auch bei Desertec auf mehrere Erzeugertechniken gesetzt werden. Im September hatte Thiemo Gropp von der Desertec Foundation sich noch für Solarthermische Kraftwerke ausgesprochen, weil Solarstrom so über die thermischen Speicher rund um die Uhr erzeugt werden kann. Vorbild für den Einsatz dieser Technik ist das im Juni ans Netz gegangene Solar-Kaftwerk Kuraimat. Ein 750-MW-Hybridkraftwerk mit 130.000m² Spiegelfläche, das 100 km südlich von Kairo gebaut worden ist.

Anfang 2012 soll die Enscheidung fallen, welche Technologie beim ersten Bauabschnitt über 150 Megawatt in Marokko eingesetzt wird. Für die Photovoltaik könnte sprechen, dass die Bauzeit nur rund zwei Jahre bis 2014 beanspruchen würde, auf Solarthermie-Basis würden die Bauarbeiten bis 2016 dauern. Für das Gesamtprojekt bezeichnete Desertec-Sprecher Klaus Schmidtke beide Techniken jedoch als gleichwertig.

Bild: DESERTEC Foundation, www.desertec.org

wuesten.jpg