Die Wände rauf und runter

Eroberung völlig neuer Gebiete für vierbeinige Roboter

Die Anwendungsmöglichkeiten einer neuern Art von Kletter-Robotern, die jüngst auf einer Fachmesse vorgestellt wurden, reichen vom notorischen militärischen Einsatz – z.B. Spionage -, über den humanitären Einsatz – Lastenschlepper über unwegsames Gelände – zu „Mission Impossible“-ähnlichen Realisierungen : als Robo-Fledermaus stundenlang an der Decke hängen.

„Wir versuchen, Roboter dazu zu bringen, dass sie Plätze erreichen, die sie zu zuvor nicht begehen konnten und Klettern ist ein ganz neues Gebiet für vierbeinige Roboter,“ so einer der Entwickler der sogenannten Gecko-Roboter, Stanford Professor Mark Cutkosky, gegenüber dem Wissenschaftsmagazin IEEE. Zwar gibt es für diese Aussage beeindruckende Gegenbeispiele, dennoch: Mit dem Gecko-Roboter „Stickybot“ ( Video), plant Cutkosky tatsächlich die Eroberung völlig neuer Gebiete für vierbeinige Roboter: Überhänge und Gebäudedecken. Cutkosky hält sich dabei eing an die natürliche Vorlage. Wie die echten Geckos nutzt der künstliche für die Adhesion „Van-der-Waals-Kräfte“, um senkrechte Flächen zu erklimmen. Was bei Geckos durch Billionen feinster Härchen, ungefähr 200 Nanometer breit und lang, bewirkt wird, imitiert das Team von Cutkosky mit Polymer-Flecken voller feinster Stäbchen, die etwa 30 Mikrometer messen.

Keine ernstzunehmende Konkurrenz zu jenen Gecko-Bot-Konstrukteuren, die auf elektrostatische Anziehung setzen, bemerkt dazu das Magazin The Register, dessen Autor offensichtlich auf den Prototypen ( Video) von Harsha Prahlad setzt, der mit der elektrostatischen Methode an den Wänden klebt und für die Zukunft Erstaunliches verspricht: 100 Kilo schwere Einsatzkräfte, die 50 Stunden lang an einem Handgriff an der Wand kleben können, der von einer einzelnen AAA-Batterie betrieben wird. Doch bis das soweit ist, laufen noch viele echte Geckos die Wände rauf und runter.