Die "biologische Pumpe" leckt

"Düngung" der Ozeane mit Eisen überbewertet

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Forscher an den Universitäten Stanford und Oregon State veröffentlichten in der Fachzeitschrift Journal of Geophysical Research eine Untersuchung, die den Schluss nahe legt, dass die "Düngung" der Ozeane mit Eisen und anderen die Algenblüte fördernden Substanzen weniger zu CO2-Reduzierung in der Atmosphäre führen würde, als bisher angenommen.

Der Kohlenstoff wird mit dieser Methode nur dann gebunden, wenn die dabei gewachsenen Algen in den Tiefen des Meeres versinken – ein Effekt, den man die "biologische Pumpe" nennt. Bisher nahm man an, dass um so mehr Kohlenstoff auf den Meeresgrund sinkt, je mehr Algen weiter oben wachsen. Diese Annahme konnten die Forscher nicht bestätigen: Ihren Berechnungen zufolge wird während Algenblüte weit weniger Kohlenstoff nach untern transportiert als während anderer Phasen. Führt man also Algenblüten durch Düngung künstlich herbei oder verlängert sie, dann wird dadurch nur eine vergleichsweise geringe Menge Kohlenstoff auf längere Zeit im Meer gebunden.

Damit könnten die Geschäftsideen einiger Start-up-Unternehmen wie Planktos Schiffbruch erleiden, die mit den CO2-Senken in Form von Algen durch Emissionszertifikate Geld machen wollen. Allerdings kommen bei unterschiedlichen Experimenten und Beobachtungen auch unterschiedliche Ergebnisse heraus.