Die chinesische Lokomotive

WTO sieht im Osten die Sonne aufgehen

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China ist auf den besten Wege, Deutschland in diesem Jahr als weltweit führende Exportnation abzulösen. Das meinte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua Der Chef-Ökonom der Welthandelsorganisation WTO, Patrick Low auf einem Treffen der Handelsminister der Pazifik-Anrainer.

Auf der gleichen Tagung berichtete WTO-Chef Pascal Lamy, dass der Welthandel um zehn Prozent eingebrochen sei, so stark wie seit 60 Jahren nicht mehr. Allerdings werde der Rückgang langsamer. "Die Daten der WTO zeigen, dass die asiatischen Länder die Erholung des globalen Handels anführen", wird der Franzose von Xinhua zitiert.

Chinas Bruttonationaleinkommen war im zweiten Quartal 2009 um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Im ersten Quartal waren es 6,1 Prozent gewesen. Umgerechnet auf das erste Halbjahr ergäbe sich damit ein Wachstum von 7,1 Prozent. Kritiken aus den USA, die Zahlen seien geschönt und könnten gar nicht so schnell erhoben worden sein, weist das Beijinger Nationale Büro für Statistik laut Xinhua zurück.

Der gleiche Agenturbericht erwähnt auch Zweifel der Internationalen Energie Agentur IEA an den chinesischen Wachstumszahlen. Sie würden durch den zurückgehenden Verbrauch von Rohöl in Frage gestellt. Die chinesischen Statistiker verweisen jedoch darauf, dass die IEA "die Korrelation zwischen Wirtschaftswachstum und Energiebedarf zu sehr vereinfacht" habe.