Diesmal soll es klappen

Hohe Gewinnerwartungen in der neuen Handelsrunde mit CO2-Zertifikaten.

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Hohe Gewinnerwartungen in der neuen Handelsrunde mit CO2-Zertifikaten. Auch wenn noch nicht alle Vorgaben für den Handel mit Emissionszertifikaten geklärt sind und noch einige Details zum Austausch der Verschmutzungsrechte zwischen Großemittenten in unterschiedlichen EU-Mitgliedsländern geregelt werden müssen, liegt der aktuelle Preis bereits wieder bei 25 Euro je Zertifikat (1 Zertifikat entspricht 1 Tonne CO2). Zum Vergleich: Zum Ende der letzten Handelsrunde lagen die Preise bei 32 Cent.

Um einen solchen Einbruch diesmal zu verhindern, wurde versucht, die Anfangsfehler der ersten "Testrunde" zu vermeiden. Im Standard berichtet Ann Ann Careis von der belgischen Bank Fortis, dass ihre Industriekunden bereits beginnen, in großen Mengen Zertifikate einzukaufen. "Es ist hoch spekulativ, aber wir erwarten, dass der Preis steigen wird. ... Schon jetzt übersteigt das tägliche Handelsvolumen die realen Treibhausgasemissionen um den Faktor zehn", so Careis.

Es wird prognostiziert, dass sich das Defizit an CO2-Emissionsrechten in der EU durch die knappe Rechtezuteilung der Kommission auf 250 Millionen Tonnen pro Jahr summieren wird. Angetrieben wird das Geschäft auch dadurch, dass die derzeitigen Zertifikate nicht auslaufen wie in der ersten Handelsrunde, sondern auch nach 2012 gehandelt werden dürfen. Ob diese Mechanismen auch längerfristig nicht nur finanztechnisch funktionieren, sondern am Ende sogar tatsächlich zu CO2-Minderungen und verkürzten Innovationszyklen der Anlagentechnik führen, muss sich zeigen.

Bild: CO2 Emissionsrechte (Phase II) Open End Zertifikat