Do not try this with your kids at home

Neben der Spur

Jetzt soll es ganz einfach sein, ein iPad zu programmieren, kinderleicht. Aber Achtung, wenn man das Kindern zugänglich macht, sollte man sich nicht wundern, dass ganz anderes dabei heraus kommt.

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Wer schon einmal versucht hat, für alle denkbaren Plattformen von Tablet PCs eine Applikation zu erstellen, der weiß, dass es nicht so einfach ist, wenigstens für einen der verschiedenen Player konsistenten Code herzustellen.

Es wäre ja schön, wenn Apple alle iPads mit einem Code abfrühstücken würde. Oder die Samsungs dieser Welt würden wenigstens zusammen leicht bespielbar sein. Immer wieder kommt dann jemand um die Ecke und verspricht nun aber wirklich, also ECHT, eine Abhilfe. Wie zum Beispiel diese Plattform. Ach, wir probieren es schon gar nicht mehr, wenden uns mit einem gerütteten Maß an Frustration ab und lieber diesem netten Versuch zu, Kindern das Programmieren von iPads leicht zu machen. Kinderleicht, sagt Kandu.

Kandu sagt: Liebe Kinderlein, zuerst schiebt Ihr den Bären auf das Display, und dann sagt ihr ihm, was er zu tun hat. Also ob er zum Beispiel hüpfen soll, sobald man ihn mit dem Fingerchen berührt. Oder ob bei der Mama der Drucker im Wohnzimmer losgehen muss und ein Papierche mit ICH WILL KAKAO herausfallen soll.

Oder so ähnlich. Wenn ich mir das so anschauen, glaube ich jetzt zu wissen, dass Apple Pages wahrscheinlich schon vor Jahren mit Kandu programmiert worden ist. Zumindest hüpfe ich wie ein Tanzbär hin und her, sobald ich meine Finger an die Buttons kriege. Das muss ein Dreijähriger heruntergeschwurbelt haben, vor allem in der Version 5.1, oder Mama hätte ihm den Pudding verweigert.

Aber lassen wir das, sonst rege ich mich nur auf.

Denn was ja wirklich sein kann, ist, dass mit dem Aufkommen von Kindertools nun die lieben Kinderlein etwas ganz anderes erstellen werden, als wir uns das so zusammenträumen. So etwas wie kindische Produkte

Und das kann dann eben dabei heraus kommen. So etwas wie das Addicted Product Toaster Brad, der kleine Schlingel. Der ist nämlich mit allen Brads via Internet verbunden, und die erzählen sich heimlich und online, wer wie viele Toasts getoastet hat. Und wenn dann dabei herauskommt, dass der eigene Brad überhaupt nicht mit den anderen Brads mithalten kann, dann beginnt er zu motzen. Wütend und trotzig piepst er dann vor sich hin und will mehr Weißbrot. Aber schon sowas von.

Kann man nachvollziehen. Auch dass der Besitzer sich beim nächsten Mal wieder den asiatischen Billigtoaster zulegen wird, denn Brad geht ihm ziemlich bald auf den Senkel mit seiner Motzerei.

Aber das Problem löst sich ja vielleicht von selbst. Denn wenn sich nichts für Brad bessert und einfach nicht mehr Toastware um die Ecke kommt, dann wird Brad einfach selbständig über das Internet um ein neues Heim nachfragen. Unweigerlich stellt man sich vor, wie Brad dann eines Tages mit einem Brotkoffer in der Hand und einem PHHH an der Türe steht, sich umdreht und dann davon hoppelt.

Das ist kindisch, das ist lustig, das wirft die Toasterwelt ziemlich über den Haufen und hätte von einem Kindergärtler kommen können. Aber vielleicht tun wir den kleinen Programmierern auch nur Unrecht. Die würden sowas nie machen. Sowas erschaffen nur ausgewachsene Designer.

Mit ausgereiften Tools. Auf allen Plattformen.