ETs werden mit Werbung für Doritos-Chips beglückt

Der Werbeclip, der einen Wettbewerb von Doritos gewonnen hat, wurde mit der Unterstützung britischer Wissenschaftler Richtung Sonnensystem 47 UMa gesendet.

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Es wird ja wohl kein ET irgendwo da draußen zuhören und zusehen, sonst könnte es für uns Erdenbewohner womöglich peinlich werden. Der Videoclip, der im Doritos Broadcast Project vom Publikum als Sieger erwählt wurde, ist vom Radar der europäischen Station EISCAT in der Arktis am Donnerstag in das All gesendet worden. Den Wettbewerb von Doritos für den besten Werbeclip hat Matt Bowron zwar mit einem ganz netten Video gewonnen, aber müssen denn alle im Weltraum die Chips kennenlernen?.

Auf die Idee, eine Werbung für Chips mit Hot Salsa mit tatkräftiger Unterstützung der University of Leicester ins Weltall zur gefälligen Betrachtung von Aliens zu beamen, ist tatsächlich noch niemand gekommen. So erfahren die Aliens nicht nur, was die Menschen wissen, sondern auch, was sie essen, wenn sie vor ihren Medien sitzen, die mit Werbung finanziert werden. Peter Charles von Doritos meint, sein Unternehmen versuche auch weiterhin die Grenzen der Werbung zu erweitern, und macht sein Scherzchen: "Wir sollten nicht besonders überrascht sein, wenn die ersten Aliens auf die Erde kommen und sofort eine Tüte Doritos verlangen:"

Nun ja, alle ETs da draußen müssen nicht mit der irdischen Werbeweltraumverschmutzung rechnen, sondern nur diejenigen, die möglicherweise im Sonnensytem 47 UMa im Sternbild Ursa Major (Große Bärin) leben. Der Stern ist etwa 42 Millionen Lichtjahre entfernt, sagt Tony van Eyken, der EISCAT-Direktoir, und etwa so groß wie die Erde. Daher existiert eine habitable Zone, so dass, sollte es hier einen Planeten geben, auch Leben entstanden sein könnte. Zwei Planeten wurden bereits entdeckt, die sich aber nicht in der habitablen Zone befinden.

Die beteiligte Universität hofft durch ihre Mitwirkung auf größere öffentliche Aufmerksamkeit. Der Astronom Darren Wrigh sagte zwar, eine Werbung ins Weltall zu senden, sei zwar umstritten, aber dennoch von wissenschaftlichem Interesse. Man könne nämlich weitreiechende Kommunikation testen und "dem Weltall mitteilen, das es uns hier gibt" – Chips mampfende Erdenbewohner also. Und er hat auch noch einen weiteren nützlichen Aspekt parat, man denkt ja an kommerzielle Anwendungen. Eines Tages könnten nämlich Unternehmen Interesse haben, durch Werbung andere Kolonien auf Planeten in unserem Sonnensystem zu erreichen, beispielsweise wenn der Mars kolonisiert werden sollte. Da ist doch gut, dass unsere Wissenschaftler schon früh mitdenken und überlegen, wie man auch die Menschen, die in den Weltraumkolonien leben, mit Werbung für Chips beglücken könnte.