Eisverluste

US-Untersuchung zeigt, dass sich das Eis der Antarktischen Halbinsel langfristig zurückzieht

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Die Antarktische Halbinsel hat in den letzten Jahren immer wieder Schlagzeilen gemacht. Der Feuerland gegenüber gelegene Zipfel des Eiskontinents ist nicht nur bekannt für seinen ausgeprägten Erwärmungstrend, der ihn von den weiter südlich gelegene Regionen abhebt, auch die Zusammenbrüche von ganzen Schelfeisflächen, die wahrscheinlich mindestens seit dem Ende der letzten Eiszeit stabil gewesen waren, sorgten seit den 1990er Jahren wiederholt für internationale Aufmerksamkeit.

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Südliche Antarktis-Halbinsel 1947—2009. Bild USGS

Während die meisten, aber nicht alle, der großen Abbrüche im Norden der Insel vor sich gingen, hat sich eine Studie des US Geological Service mit dem südlichen Teil der Halbinsel beschäftigt, die unmittelbar an die große Eismasse der Westantarktis angrenzt. Dort, so das Ergebnis des USGS, sind die Schelfeisfronten bereits seit Mitte des letzten Jahrhunderts auf dem Rückzug, wobei sich dieser in den 1990er Jahren beschleunigt habe.

Nicht an der Halbinsel, sondern weiter östlich, aber ebenfalls spektakulär verlief ein Vorfall, von dem letzte Woche das Alfred-Wegener-Institut für Polar und Meeresforschung in Bremerhaven (AWI) berichtete.

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Satellitenaufnahme kurz nach der Kollision. Der Eisberg in der unten rechts ist bei einer ähnlichen Kollision im Oktober 2009 abgebrochen (Bild: AWI)

In der Nachbarschaft der vom AWI betriebene deutschen Polarstation war es Anfang Februar zu einem Zusammenstoß eines Eisbergs mit der Schelfeiskante gekommen. der weite Risse in den Schelf verursachte. Der Eisberg ist 54 Kilometer lang, etwa fünf Kilometer breit und rund 200 Meter dick.