Endlager Flutung erzeugt radioaktives Gas

Wenn Asse wie geplant geflutet wird, entweicht radioaktives Methan.

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Wenn Asse wie geplant geflutet wird, entweicht radioaktives Methan. Ein aktuelles Gutachten des Bundesamts für Strahlenschutz hat das Konzept der kontrollierten Flutung des einsturgefährdeten Endlagers überprüft und kommt zu dem Ergebnis, dass erhebliche Mengen radioaktiver Gase austreten und das Oberflächenwasser stark belasten würden. In das ehemalige Endlager bei Wolfenbüttel wurden seit den 70er Jahren rund 126.000 Fässer mit atomaren Müll eingelagert. Weil es einsturzgefährdet ist, soll es mit gesättigter Salzlauge geflutet und dann endgültig geschlossen werden.

Diese Lösung wurde favorisiert, weil sie billiger schien als das Füllen des Bergwerks mit festem Material oder als das Ausräumen der insgesamt 47.000 Kubikmeter strahlenden Mülls. Das austretende Methan würde teilweise im Grundwasser gelöst und von dort über den Verzehr von Fischen auch in die menschliche Nahrungskette gelangen. Allerdings enthält das Gutachten auch eine frohe Botschaft: Der Austritt von radioaktivem Gas würde erst nach 150 Jahren beginnen. Das hätte für uns und für heutige Verantwortliche den "Vorteil", dass sie nicht mehr zur Rede gestellt werden könnten.

Die Kritiker des Endlagers, zusammengeschlossen im Asse-II-Koordinationskreis, haben jetzt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel aufgefordert, die Vorbereitungen zur Flutung des Endlagers zu stoppen. Das Endlager sei zu unsicher, und der Müll müsste wieder an die Erdoberfläche geholt werden.

Bild: Schnitt durch Asse