Endlagerstandorte

Nach Deutschland und Schweden nun auch Tschechien

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Deutschland hat sein erstes Endlager, noch unter anderem Namen, schon in den siebziger Jahren im Bergwerk Asse in Betrieb genommen. Die Medien berichteten in den letzten Tagen darüber, wie damals die Einlagerungsbedingungen entsprechend den Wünschen der Kernkraftwerksbetreiber angepasst wurden. Und die nicht sichere Einlagerung radioaktiver Abfälle begann. Schweden gab dann letzte Woche seine Entscheidung für den dortigen Endlagerstandort bekannt. Es soll in Forsmark, etwa 200 Kilometer von Stockholm entfernt, in 500 Metern Tiefe, in Granitgestein eingerichtet werden.

Nun plant auch Tschechien ein eigenes Endlager. Es soll nach bekanntem Entscheidungsmuster in der Nähe der eigenen Landesgrenzen errichtet werden. Nach einem Bericht der Passauer Neuen Presse soll der Standort in Böhmen, etwa 40km von der deutschen Grenze, liegen. Die Angaben wurden bereits vom tschechischen Amt für Nuklearabfallentsorgung bestätigt. Genutzt werden soll ein militärisches Sperrgebiet. Aus der CSU, die im eigenen Land die Kernkraft befürwortet, wurde über "Empörung" berichtet, ein CSU Europaabgeordneter habe "erbitterten Widerstand" angekündigt, die deutsche Seite solle in die Planungen miteinbezogen werden, schließlich gebe es in Tschechien andere geeignete Standorte. Wenige Tage vor der Europawahl erscheint soviel "Empörung" wenig glaubwürdig. Auf Bundesebene tritt die CSU für Laufzeitverlängerungen ein. Und zur Erinnerung: Die Wiederaufbereitungsanlage für Nukleare Abfälle im oberpfälzischen Wackersdorf wurde ihrerseits an der tschechischen Grenze geplant.