Finanzkrise: Automobilindustrie bremst Produktion

„Die Menschen halten ihr Geld fest und bestellen keine Autos“

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Man spüre die Auswirkungen der Finanzkrise, damit begründet der Opel-Unternehmenssprecher Krömer kurzfristig angeordnete Produktionskürzungen: „Die Menschen halten ihr Geld fest und bestellen keine Autos.“

Opel will in seinen Werken in Bochum und in Eisenach die Produktion vorübergehend stoppen. Aufgrund des spürbaren Nachfragerückgangs soll diese Woche in Bochum kein Auto gebaut werden; in Eisenach soll die Produktion drei Wochen lang ausgesetzt werden, heißt es heute in einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP, die sich auf Informationen der Bild-Zeitung beruft. Auch die beiden Werke in England und das Werk in Spanien sollen vorübergehend geschlossen werden, Opel wolle seine Produktion in Europa bis Jahresende um 40.000 Fahrzeuge drosseln.

In Deutschland sollen 5000 Beschäftigte von dieser Bremsaktion betroffen sein, Kündigungen habe es aber keine gegeben, die Rede ist lediglich von "leichten Lohneinbußen für Teile der Belegschaft".

Zu diesem etwas rosig gemalten Bild dürften sich allerdings bald dunklere Farben mischen, sobald man die Zulieferer mit in den Blick nimmt und vor allem Wirtschaftsaussichten, die eine verbesserte Nachfrage nach Opelautos in den nächsten Monaten als wenig wahrscheinlich erscheinen lassen. Auf den Märkten in den USA sind die Verkäufe von Autos schon deutlich eingebrochen, wie die Washington Post heute bekräftigt:

"The figures for U.S. auto sales in September were stomach-churning."

Auch BMW, Mercedes sowie die VW-Töchter Seat und Skoda haben bereits Produktionskürzungen angekündigt, um auf den Nachfragerückgang zu reagieren.