Fortnite nix gut für Gesellschaft

Fortnite ist vielleicht nicht die beste Art, eine Gesellschaft optimal zu erziehen. Krieg aber auch nicht

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Mit Fortnite ist das so eine Sache. Wer Kinder im spielmotivierten Alter hat, der hat vielleicht schon davon gehört... oder spielt selbst. Für alle anderen, man muss sich das wie folgt vorstellen: Männer und Frauen mit Äxten, Gewehren oder zum Pudel gebundenen Luftballons landen auf einer Insel, die immer heftiger von einer radioaktiven Wolke eingefangen wird. Wenn sie dann gelandet sind, schlagen sie erst einmal alles kurz und klein, packen es in ihren Rucksack und bringen sich dann so lange um, bis nur noch einer oder eine überlebt. Und dann geht das Ganze von vorne los.

Klingt blöd - ist es auch.

Aber Fortnite ist serious Business mit mehr als acht Millionen Spielern, die sich gleichzeitig online die Rübe polieren. Und Epic macht nicht damit, aber mit dem Verkauf von Skins einen ziemlichen Reibach. Wen wundert es also, dass die Firma nun auch einen World Cup einrichtet und dann ausgerechnet feststellen muss, dass darin ziemlich beschissen wird. 1200 Spieler wurden deshalb disqualifiziert und für eine gewisse Zeit am Weiterspielen behindert. Die Hacks beinhalten dabei die Möglichkeit, durch Wände zu gehen oder jede Kugel treffen zu lassen. Einer wurde sogar im Halbfinale beim Cheaten erwischt. Das wäre ja so, als würde der FC Bayern in der 80. Minute gegen Manchester United aus dem Spiel genommen, weil man im Ball eine Fernsteuerung entdeckt, die das Teil ziemlich gut von der Trainerbank der Bayern aus steuerbar gemacht hat. Und das geht ja jetzt auch irgendwie nicht.

Da war er wieder, der böse Satz. Spiele wie Fortnite bringen das Böse im Menschen hervor. Nicht nur, weil er dann seinesgleichen mit einem Headshot aus dem Spiel säbelt, sondern weil er dabei auch noch lügt und betrügt. Geht natürlich gar nicht.

Und deshalb hat jetzt aktuell auch der Irak beschlossen, das Spiel zusammen mit PUGB zu verbieten. Die beiden Online-Games würde einen schlechten Einfluss auf junge Menschen ausüben. Der einflussreiche irakische Geistliche Moqtada al-Sadr hat das Verbot zum Beispiel für PUBG so erklärt:

“What will you gain if you killed one or two people in PUBG? It is not a game for intelligence or a military game that provides you with the correct way to fight.”

Aha. Es gibt also im Irak eine korrekte Art, Menschen militärisch ordentlich um die Ecke zu bringen. Und diese Spiele bringen einem das nicht bei. Ordentlich heißt wohl wie im ersten Irakkrieg, als die US-Truppen die einheimischen jungen Männer mit gepanzerten Planierraupen in ihren Schützengräben einfach zugeschüttet und dann überrollt haben. Das Feature hat übrigens weder Fortnite noch PUBG zu bieten. Verständlich, dass es dann natürlich nicht geht mit diesen blöden Spielen. Ein bisschen ordentliches Kriegshandwerk kann einfach nicht im Irak schaden. Und bis man das in diesen Games lernen kann, bleibt es eben bei einem Verbot. Schon klar.