Frankreich setzt auf Atomenergie als Exportschlager

Der Umweltminister will für den besseren Export eine eigene Behörde einrichten.

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Die französische Regierung unter Präsident Sarkozy setzt politisch und wirtschaftlich auf die Atomenergie. Sie soll zu einem der wichtigsten Exportprodukte des Landes werden und gleichzeitig langfristig außenpolitischen Einfluss sichern.

Sarkozy hat schon bei vielen Staaten, auch im unsicheren arabischen Raum, für die französische Atomtechnik und damit für den Konzern Areva geworben, an dem auch Siemens beteiligt ist. Man will ausnutzen, dass die Atomenergie im Hinblick auf die Klimaerwärmung und auf die steigenden Preise eine Alternative zu sein scheint. Sarkozy verkauft seine Geschäftspolitik auch damit, dass die Versorgung der Länder mit ziviler Atomenergie der beste Schutz davor sei, dass sich diese mit Atomwaffen aufrüsten.

Der französische Umweltminister Jean-Louis Borloo will für den Handel mit der Atomtechnik nun eine neue Behörde einrichten, die Agence France Nucléaire International. Der Direktor soll von den Ministern bestimmt werden, die für Energie und Außenpolitik zuständig sind, und allen Ländern helfen, die französische Technik zu übernehmen, wenn sie Atomkraftwerke bauen wollen.