Fridays for Future: Australier gegen Frackinggas

Stencil "Globaler Klimastreik FridaysForFuture" in Berlin-Kreuzberg. Bild: Singlespeedfahrer/CC0

Die Schulstreiks gehen weiter, hierzulande heute allerdings nur vereinzelt. Bei den Schweizer Nachbarn war dafür umso mehr los

In zahlreichen Ländern gehen die Streiks der Schülerinnen und Schüler für mehr Klimaschutz weiter. Für Australien war der Freitag ein besonders großer Aktionstag. In mehreren Dutzend Städten, wie in Sydney, gingen landesweit rund 50.000 Menschen auf die Straße, heißt es bei den Aktivisten auf Twitter. Die britische Zeitung Guardian schreibt von 47 Städten.

Die Proteste Down Under standen unter dem Motto "Fund our Future Not Gas" ("Finanziert unsere Zukunft, nicht das Gas"). Hintergrund ist der Beschluss der konservativen Regierung in Canberra, die Erdgasindustrie des Landes mit 58,6 Millionen australischer Dollar (37,4 Millionen Euro) unterstützen zu wollen.

Das Geld soll unter anderem in den Bau eines neuen Flüssiggasterminals für Importgas fließen. Über dieses könnte dann künftig das wegen des bei der Förderung austretenden Methan besonders umstrittene Fracking-Gas aus den USA eingeführt werden.

Erst zu Beginn der Woche war bekannt geworden, dass weitere 600 Millionen Dollar an Steuergeldern (382 Millionen Euro) in den Bau eines Gaskraftwerkes fließen sollen.

Für Australien waren die freitäglichen Schulstreiks und Demonstrationen die ersten größeren Fridays-fo-Future-Proteste seit dem Beginn der Pandemie. Die Übersichtskarte des Fridays-for-Future-Netzwerkes zeigt für den Freitag geplante Aktionen vor allem in Südasien, einigen afrikanischen Ländern, aber auch in Europa und den beiden Amerikas.

Nicht eingetragen sind dort die heutigen Schulstreiks in der Schweiz, wo, ganz im Gegensatz zu Deutschland, ein großer Aktionstag geplant ist. Zum Teil gibt es, vermutlich wegen der Pandemie-Bedingungen, Schilderaktionen, wie in der Hauptstadt Bern, zum Teil soll am Nachmittag aber auch demonstriert werden. Hier eine Übersicht der geplanten Aktionen.

Dazu gehörten auch eher witzige wie hier am Gymnasium in Hofwil im Kanton Bern. Schülerinnen und Schüler hatten in aller Frühe ihr Fahrräder auf den Lehrerparkplatz gestellt, und zwar so, dass je ein Rad den Platz eines Autos einnahm. So sollte verdeutlicht werden, wie viel an öffentlichem Raum die Pkw einnehmen.

Proteste gab es unter anderem auch vor einer Niederlassung des Rüstungskonzerns Rheinmetall. Das Motto lautete "Gegen Krieg und Klimakrise", weil, wie es bei den Aktivistinnen und Aktivisten heißt, eine Förderung fossiler Brennstoffe oft mit militärischer Gewalt verbunden sei.