Im Kern des Mondes

Was steckt im Inneren des Erdbegleiters?

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Einem außerirdischen Besucher des Sonnensystems würden die Erde und ihr Mond sicher auffallen: Kein anderer Mond ist im Vergleich zu seinem Planeten so groß wie der unsere; im gesamten Sonnensystem nimmt der Mond immerhin den fünften Platz ein, und auch der Planet Merkur ist nicht viel größer. Man könnte deshalb auch fast von einem Doppelplaneten sprechen.

Das Massenverhältnis sagt allerdings etwas anderes, denn es liegt bei immerhin 81:1. Der Schwerpunkt des Systems aus Erde und Mond befindet sich deshalb sehr nahe am Erdmittelpunkt, etwa 1600 Kilometer unter der Erdoberfläche. Von außen sieht es darum so aus, als kreise allein der Mond um die Erde. Dass der Mond vergleichsweise leicht ist, liegt natürlich an seiner Struktur.

Sein innerer Aufbau leitet sich aus seiner Entstehung ab. Nach der Abspaltung war seine Oberfläche durch die freigewordene Energie vollständig geschmolzen. Dadurch konnten die leichteren Stoffe an die Oberfläche gelangen, wo sie eine dünne Kruste bildeten, während die schwereren ins Innere absanken.

Bei den schwereren Stoffen handelt es sich vor allem um Eisen. In den Veröffentlichungen der US-Akademie der Wissenschaften zeigt ein internationales Forscherteam nun, wie genau sich die Strukturen verteilen. Demnach müsste es einen geschmolzenen inneren Kern mit 245 bis 250 Kilometern Radius geben, der in fester Form vorliegt. Darum erstreckt sich ein flüssiger äußerer Kern aus Eisen mit drei bis sechs Prozent Schwefel, der 80 bis 85 Kilometer dick ist. Erst danach beginnt der steinerne Mantel aus Silikaten.