Im Spiel der Inszenierungen

Der Generalsekretär der Arabischen Liga verteidigt den Einsatz der Beobachter in Syrien

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Ja, es werde geschossen und es gebe Scharfschützen, das Töten gehe weiter, sagte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil El-Araby, gestern zur Situation in Syrien und zum Einsatz der Beobachter.

Zwar hat die Anwesenheit der AL-Beobachter nicht verhindert, dass die syrischen Sicherheitskräfte weiter auf Demonstranten schießen, musste El-Araby einräumen, aber dennoch verteidigte er den Einsatz der Beobachter gegenüber der Kritik, die in den letzten Tagen dazu geäußert wurde - so hatte ein Komitee für lokale Koordination den AL-Beobachtern vorgeworfen, dass sie auf "Inszenierungen des Regimes" hereinfallen würden.

Durch die AL-Emissäre sei sichergestellt worden, dass 3.484 Gefangene freigelassen wurden und dass Lebensmittelnachschub nach Homs gelange, so El-Araby. Der Beobachtermission müsse man die Gelegenheit geben, ihre Präsenz zu rechtfertigen, appellierte der Generalsekretär, dazu brauche man die Hilfe der Opposition und der Bevölkerung, die die Namen von mitmaßlich gefangenen Verwandten oder Freunden schicken sollten.

Vertreter der Opposition werden von einer pakistanischen Zeitung dahingehend wiedergegeben, dass Demonstranten viel riskieren, wenn sie genau dort demonstrieren, was als nächste Station der Beobachtergruppe gilt - auch in der Hoffnung, mit ihnen ins Gespräch zu kommen:

"People expected them in Daraya yesterday on New Year’s Day and thousands went to the main square, raised the Independence Flag on a mast and gathered around it. Security forces shot at them and killed two protesters."