Immer mehr Frauen rauchen sich zu Tode

In Bayern und Baden-Württemberg sterben bundesweit am wenigsten Menschen an den mit dem Rauchen zusammenhängenden Krebsarten.

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Anlässlich des Weltnichtrauchertags weist das Statistische Bundesamt darauf hin, dass die Zahl der Menschen, die an mit dem Rauchen zusammenhängenden Krebsarten sterben, ansteigt. 2007 starben an einem Krebs der Lunge, der Bronchien, des Kehlkopfs oder der Luftröhre 43.005 Menschen, 657 mehr als im Vorjahr. Während aber bei den Männern ein Rückgang der Todesfälle um 8 Prozent zu beobachten war, stiegen die Krebs-Todesfälle bei den Frauen von 1987 bis 2007 um fast das Doppelte auf 12.599. Die Lebenszeit der Frauen wird durch Rauchen um 10 Jahre, bei den Männern "nur" um 3 Jahre verkürzt, womit Raucher und Raucherinnen durchschnittlich beide mit 70 Jahren sterben, während die Frauen ansonsten durchschnittlich sieben Jahre länger als Männer leben.

Die bayerische Regierung könnte ihrem Hin und Her beim Rauchverbot und dem Rückzug auf die beschworene Liberalität mit der Statistik möglicherweise so gar etwas abgewinnen. Auch vor dem kurzen Einführung des strengen Rauchverbots starben in Bayern und Baden-Württemberg, den wohlhabendsten Bundesländern, mit 39 Personen je 100.000 bundesweit am wenigsten Menschen an mit dem Rauchen zusammenhängenden Krebsarten. Durchschnittlich sind es 52, in Saarland und in Sachen-Anhalt sind 76 bzw. 66. Ob die da mehr rauchen, schlechtere Zigaretten konsumieren es auch sonst dort irgendwie für die Atemorgane ungesünder zu leben ist, geht aus den Zahlen nicht hervor. "Es muss davon ausgegangen werden", schreibt das Bundesamt, "dass der Konsum von Tabak bei einer Vielzahl von Todesfällen – unter anderem auch bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) – negative Auswirkungen auf den Gesundheitszustand hatte und ebenfalls mit zum Tod beigetragen hat."

Gleichwohl ist der Konsum von Zigaretten, wenn man die legal gekauften betrachtet, rückläufig. Täglich würden dann nur noch 240 Millionen Zigaretten am Tag im Jahr 2008 geraucht, 2000 waren es noch 381 Millionen. Aber schwarz gekaufte Zigaretten können amtlich natürlich nicht erfasst werden. Angestiegen ist dagegen der Konsum von Zigarren und Zigarillos von 7 auf 14 Millionen täglich. Auch Tabak zum Selberdrehen und Pfeifentabak wurde in derselben Zeitspanne jeweils etwa doppelt so viel verpafft.