Innerfamiliäre Jobweitergabe

Wie alles in der Familie bleiben kann, zeigt ein Beispiel aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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Personalentscheidungen im öffentlichen Dienst werden nach strengen Regeln getroffen. Es gibt eine Ausschreibung, eingestellt und befördert wird natürlich nach Qualifikation, ohne Ansehen des Geschlechts, des Parteibuches oder des Glaubens. Nun ja, bei bisheriger Benachteiligung von Frauen haben Frauen schon mal Vorrang. So funktioniert das auch bei der Bundesregierung.

So kommt es, dass Cornelia Quennet-Thielen nun ihren Ehemann ablöst und die neue Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird. Die dortige Ministerin heißt übrigens Annette Schavan. Cornelia Quennet-Thielen ist natürlich hoch qualifiziert, war sie doch quasi jahrelang schon Frau Staatssekretär, so wie die Ehefrau des Dorfarztes auch schon mal beim Metzger oder beim Frisör „Frau Doktor“ genannt wird.

Bei der Katholischen Kirche klappt das mit der innerfamiliären Jobweitergabe auch ganz gut: Frau Dr. Susanna Schmidt (Abteilungsleiterin der Strategieabteilung im Bildungsministerium) war vorher Leiterin der Katholischen Akademie Berlin. Als sie 2005 ins BMBF kam, wurde ihr Mann (Joachim Hake) Nachfolger bei der Kath. Akademie. Ja, die Katholische Kirche hat schon ein Herz für Familien, und wenn man sich gegenseitig helfen kann, ist doch auch nett. Wo doch auch die Ministerin Schavan so fromm sein soll. Die Katholische Akademie tut ja auch viel für die Bildung, und da ist es für beide Seiten ganz gut, wenn man sich gegenseitig kennt, wie in einer Familie. Außerdem funktioniert das in Sizilien und in jeder anderen Bananenrepublik auch so.