Isar 1: Eon schafft Vertrauen

Einen angeblich unbedenklichen Vorfall, einen Schwelbrand, bei dem abgeschalteten Alt-AKW berichtete der Konzern erst eine Woche später

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

So schafft man Vertrauen. Gestern, am 6. Oktober, meldete der Energiekonzern Eon, dass es am 30. September im AKW Isar 1 einen Brand gegeben hatte. Isar 1 ist bekanntlich seit dem Moratorium heruntergefahren und mit dem Atomausstiegsbeschluss der Regierung stillgelegt worden, während Isar 2 seit Juli wieder am Netz ist.

Wie Eon mitteilt, sei es zu "einem Schwelbrand in einem Fass in einer Trocknungsanlage" gekommen: "Durch die Einleitung von Kohlendioxid in die Wärmekammer wurde eine Temperaturerhöhung unterbunden, durch den Einsatz von Löschschaum und Wasser wurde das Fass anschließend heruntergekühlt." Auf jeden Fall war alles, wie üblich, völlig unbedenklich, eine "Freisetzung von radioaktiven Stoffen hat nicht stattgefunden". Der Vorfall der Stufe Null sei fristgerecht der Aufsichtsbehörden gemeldet worden.

Grennpeace hatte Isar 1 schon mal als den unsichersten Reaktor bezeichnet. Nach der Trennung vom Netz im März musste schon einmal eine "Reaktorschnellabschaltung" ausgeführt werden. Im Mai musste der Reaktor schon wieder "manuell" wegen eines Problems bei der Kühlung abgeschaltet werden.

Die abgeschalteten Reaktoren sind, was der neue Vorfall wieder demonstriert, keineswegs völlig sicher. Pannen kann es weiterhin geben. Und wie es mit der Endlagerung steht, ist weiterhin völlig unklar, zumal schon nicht entschieden ist, was mit dem Atommüll im maroden Lager Asse geschehen soll.