"Jetzt noch Spion werden"

Eine ab morgen erscheinende Yps-Neuauflage will "den Geist von einst in die neue Zeit übertragen"

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Im Frühjahr hatte Egmont Ehapa eine Neuauflage der Yps-Hefte angekündigt, die von den 1970ern bis in die 1990er Jahre Kinder mit Comics und beigelegten "Gimmick"-Bausätzen für Plattenspieler, Katapulte, Uhren oder Fotoapparate zum Kauf lockten. Die sehr einfach aufgebauten Spielzeuge taugten zwar häufig nur sehr bedingt zum Alltagseinsatz, brachen Grundschülern aber die Funktionsweise solcher Geräte nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch nahe. Das dürfte einer der Gründe sein, warum die Facebook-Seite des Hefts heute 60.000 Fans hat, von denen der Verlag hofft, dass sie ab morgen halbjährlich 5 Euro 90 für eine Neuauflage ausgeben.

Das neue Yps richtet sich nicht an die Kinder von heute, sondern an die von gestern, die mittlerweile zwischen 30 und 45 Jahre alt sind und sich ein Regressionsvergnügen gönnen wollen. Laut Pressemitteilung hat man "die Themen von damals inhaltlich und optisch ins Jetzt" übertragen und stellt nun "Gimmicks und Gadgets für Agenten, Forscher und andere Erwachsene" vor. Die Titelstory lautet: "Neue Chancen für Yps-Agenten a.D.: Jetzt noch Spion werden". Andere Geschichten drehen sich um Zaubertricks, das Suchen und Finden von Dinosaurierknochen, 80er-Jahre-Homecomputer und Zeitvertreib auf der Autorückbank. Als Gimmick sind – wie vorher bereits einundzwanzig Mal - "Urzeitkrebse" mit Futter beigelegt.

yps.jpg
(Bild: Egmont Ehapa)

Ein Fünftel des 100 Seiten umfassenden Hefts besteht aus Comics, darunter Nachdrucke alter Eigenproduktionen wie YPS, Kaspar, Patsch und Willy, Yinni und Yan und Peter Wiechmanns Hombre, das bislang nur in einer Schwarzweißversion wiederveröffentlicht wurde. Damals beliebtere Einkäufe wie Eduardo Coelhos Wikinger, Hans Georg Kresses Indianer, Claude de Ribeaupierres Buddy Longway, Jean Olliviers Davy Crocket oder José Luis de la Fuentes Hector fehlen jedoch.