Job für die ganzen Jungen, nicht für die Alten

Neben der Spur

Das Durchschnittsalter von LinkedIn Nutzern ist 44. Das sollte man ändern, meinen die Macher von Mepedia.

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Nicht, dass man Nutzer von LinkedIn jetzt jünger machen könnte. Das tun sie vermutlich selbst. Nicht, dass jemand die alten Säcke rausschmeissen möchte, weil 44 nun wirklich schon ein wenig ekelig in der Vorstellung sein könnte. Vor allem, wenn es um Jobs geht. Online, wohlgemerkt.

Nein, Mepedia soll eine Jobplattform für die ganz Jungen werden, denn die mögen vielleicht netzaffiner sein als die Älteren im Suchgewerbe, aber sie werden, so Mepedia, von den Headhuntern dann geschnitten, wenn sie unter 30 sind. Weil sie ja angeblich noch nicht so erfahren und leistungsfähig sein sollen, wie ihre Konkurrenten mit ein paar Jahren mehr auf dem Buckel.

So, schliesslich sagt Mepedia gleich auf der ersten Seite, die mehr als ein Bild zu bieten hat, dass man schliesslich grösser als der eigene Lebenslauf sei. Das stimmt zwar auch für Menschen jenseits der 40, und die meisten Lebensläufe sind ausgedruckt hoffentlich weniger gross als ein durchschnittlicher Arbeitnehmer von sagen wir einmal einen Meter und siebzig. Aber es geht ja hier scheinbar eher um die Nachricht, dass man sein Licht nicht unter den Scheffel stellen soll. Man sei schliesslich auch wer.

Keine Ahnung, wer das in Abrede stellt.

2013 werden wir also eine Menge an neuen Jobplattformen für Headhunter und freudig der Karriere entgegenblickende Arbeitnehmer sehen. Solche für unter 30, solche für über 30, aber noch nicht 40, solche für über 40 und solche sicher auch, die sich an Arbeitnehmer noch kurz vor der Rente wenden. Claim dieser Site ist vermutlich: Laufe nicht so gebückt, wie Deine Bandscheiben das gerne wollen.

Dann braucht es noch eine Jobplatform für Männer oder nur für Frauen, je nach Quotenstand. Und Blonde haben es auch nicht so leicht. Von Glatzköpfen wollen wir hier mal gar nicht sprechen. Und auch nicht davon, wie das Leben spielen kann, wenn man ein ehemalig blonder Glatzkopf ist, der aussieht wie 40, aber leider die 25 noch nicht überschritten hat.

Der soll seine eigene Plattform gründen. Man kann es ja nicht jedem Headhunter irgendwie unterjubeln.