Klimaerwärmung lässt Insekten in höheren Breitengraden boomen

Während viele Insektenarten in den Tropen vom Aussterben bedroht sein könnten, dürften sie mit zunehmenden Temperaturen im Rest der Welt gedeihen.

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US-Biologen gehen davon aus, dass mit einer Erwärmung des Klimas viele tropische Insekten aussterben könnten – zumindest diejenigen, die nicht auswandern können. Insekten, die ihre Körpertemperatur der Außenwelt nicht anpassen können, sind die größte Gruppe von landlebenden Tieren. Da in den Tropen die größte Artenvielfalt zu finden ist, sei dies "beunruhigend".

Wie die Wissenschaftler in den Proceedings of the National Academy of Sciences berichten, würde eine auch nur relative geringfügige Klimaerwärmung in den Tropen sich auf die dort lebenden Insekten weitaus stärker auswirken als woanders, da diese hier nahe ihrem Temperaturoptimum leben würden.

In höheren Breitengraden könnten mit der Erwärmung die Insekten allerdings desto besser gedeihen, da sie eine größere Temperaturtoleranz haben und oft in Gebieten leben, in denen die Temperatur kälter als ihr Wärmeoptimum ist. Die Veränderungen der Insektenpopulationen können Folgen für die Bbestäubung von Pflanzen und damit auch für die Porduktion von Lebensmitteln haben.

Für ihre Studie haben die Wissenschaftler Beobachtungen über die Veränderungen von 38 Insektenarten zwischen 1950 und 2000 zugrunde gelegt und in einer Simulation berechnet, welche Folgen eine Temperaturerhöhung bis zu 5,4 Grad in den Tropen haben würde, wie sie bis 2100 erwartet wird.