Klimamodelle rechnen noch falsch

Die Berechnung der Temperaturen in der Antarktis für zurückliegende Jahre ergibt einen Fehler um das 2,5- bis 5.Fache.

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Die Berechnung der Temperaturen in der Antarktis für zurückliegende Jahre ergibt einen Fehler um das 2,5 bis 5-Fache. Die Auswertung von Eisbohrkernen machte die Überprüfung einiger Modelle, die auch vom IPCC für seine Prognosen zum Klimawandel verwendet werden, möglich.

Systematische Temperaturmessungen liegen für die Antarktis erst seit wenigen Jahrzehnten vor. Wissenschaftler vom National Center for Atmospheric Research ( NCAR) und der Ohio State University leiteten in einer in den Geophysical Research Letters veröffentlichten Studie die Temperaturen der Jahre 1880 und 1999 deshalb aus der chemischen Analyse von Wasser aus Eisbohrkernen ab. Ihre Methode konnte anhand neuerer Temperaturdaten geeicht werden.

Die Analyse der Proben ergab, dass sich die Luft in der Antarktis seit dem Ende des 19. Jahrhunderts kaum erwärmt hat. Die verwendeten Computermodelle, mit denen die Klimaentwicklung für denselben Zeitraum simuliert wurden, gaben für die Region jedoch einen ausgeprägten Temperaturanstieg an. Die Rechenmodelle weisen einen Anstieg von 0,5 bis 1 Grad auf - die Auswertung der Proben ergab jedoch nur einen Anstieg der Lufttemperatur am Südpol seit 1880 um 0,2 Grad. Zudem gehen die Modelle von einer immer feuchter werdenden Luft in der Antarktis aus, in der Realität habe sich die Luftfeuchte jedoch kaum geändert. Die Vorhersagen des Weltklimarats IPCC, wonach die Temperatur in der Antarktis bis 2100 um ungefähr 2 Grad steigen, sollten deshalb, so die Verfasser, mit Vorbehalt betrachtet werden, bis die Simulationsmodelle anhand der empirischen Daten weiter optimiert sind.

Bild: Eisbohrkern: University of Copenhagen.