Kommen die Droogles?

Neben der Spur

Google denkt sich: was Amazon kann, kann man schon lange. Drohnen sollen Kunden beliefern. Ganz so wie Amazon das schon vergangenes Jahr fantasiert hat. Einen Feldversuch gibt es schon

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Der überraschende Projektname "Wing" deutet an, was das neue Baby von Google kann: fliegen. Project Wing ist allerdings keine Vogelfarm, auch wenn der Feldversuch mitten in den Outbacks von Australien das vermuten lässt. Es handelt sich um einen Test, mittels Drohnen so etwas wie einen Lieferservice auf die Beine zu stellen.

Google testet in einem eher mickrig besiedelten Landstrich, wie es denn wäre, eine Dose Thunfisch ausliefern zu lassen. Und das sichtlich weit weg von allen Supermärkten und vielleicht sogar von Zugangsstraßen.

Die Drohnen von Google, ach nennen wir sie einfach "Droogles", haben dazu ein kleines Fächlein, das sie genau über dem Zielort herunter lassen. Und wenn das Produkt abgehängt wird, dann zieht sich die Seilwinde wieder ein und die Maschine fliegt heim.

Ja, das gibt es schon von anderer Seite. Amazon hat damit auch schon des längeren herumexperimentiert und möchte damit auch ausliefern. War ja klar, dass sich so ein Spielzeug nicht nur für ein Onlinekaufhaus interessant anhören könnte, nein, so eine flugfähige Suchmaschine muss selbstverständlich auch von Google kommen, die Anlieferadresse über Google Maps finden und den Einkauf möglichst mit einem "ey, ich flieg vor Deiner Türe" auf Google+ ankündigen.

Microsoft hat noch keine Drohnen im Anflug. Und am 9. September wird vermutlich auch keine iDrohne aus Cupertino zu erwarten sein. Obwohl, es wäre doch nett, Drohnen beim Anflug warmstarten zu müssen und dem Kunden einen Fingerabdruck abzunötigen, wenn er die Drohne dazu bringen will, das Zeug entlicht rauszurücken.

Nein, wird wohl nicht passieren.

Vermutlich reichen aber auch schon zwei Hersteller, um den Luftraum bei Markteintritt vor allem in Ballungszentren ein wenig vollzustellen. Ich freue mich schon auf Meldungen aus dem Verkehrsstau, dass derzeit mit erhöhtem Drohnnenaufkommen in der Münchner Innenstadt zu rechnen sei und man Lieferverspätungen von einer Stunde in Kauf nehmen müsse.

Aber das ist jetzt noch weit in die Zukunft gedacht. Und vielleicht bekämpfen bis dahin alle Paketdienste der Welt auch eine erfolgreiche EInführung.

Schlichtweg mittels Abschuss.