Leben auf der Scheibe

Neben der Spur

Die Welt ist wieder zur Scheibe verkommen, oder besser gesagt: zum Display. Vielleicht kann man das aber noch schöner gestalten. Mit einem Patent von Samsung zum Beispiel.

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Früher glaubten macnhe Menschen an die Welt als Scheibe. Antike Astronomen haben viel Berechnungsarbeit geleistet, damit sie sich davon verabschieden. Nur um dann wieder auf eine Scheibe zu starren und darauf herumzudaddeln. Also auf ein Display mit Eingabemöglichkeit. Ein viereckiges, flaches Ding, das den ganzen Tag unsere Welt darstellen soll, weil der Tablet PC kein Aufblicken mehr zulässt. Wozu auch, wird der eine oder andere sagen.

Wenigstens ist schon ein wenig etwas zu machen. Nicht viel, aber immerhin.

Die allseits bekannte Firma Samsung hat nun etwas zum US Patent angemeldet, das sie TOUCH DISPLAY APPARATUS SENSING TOUCH FORCE nennt. Im wesentlichen kann sich ein Touch Display damit zur Spielwiese verändern, denn je nach Button oder Touchfläche entsteht durch die Fingerkuppen ein anderes Gefühl und suggeriert, dass wir eben keine einfache Glasscheibe sondern zum Beispiel einen süssen kleinen Gashebel an unserem Zeigefinger spüren. Oder was weiß ich.

Aber das stimmt natürlich so nicht, denn im Großen und Ganzen muss man sich das laut Patentbeschreibung so vorstellen:

"A touch display device is provided which includes a display panel for displaying an image, and a touch screen panel disposed on the display panel and configured to sense at least one touch. The touch screen panel includes a touch substrate at which the touch can be generated; sensing electrodes provided on the touch substrate and spaced apart from one another, each of the sensing electrodes being formed of a piezoresistive material having a resistance value that varies according to an applied force; and a touch processor electrically connected to the sensing electrodes. The touch processor extracts a touch coordinate based on time constants of sensing signals applied to the sensing electrodes, and calculates a touch force of the touch based on resistance values of the sensing electrodes."

Eigentlich klingt das mehr nach Anschlagdynamik. Also nach dem, was Apple schon für Garageband auf dem iPad kann, wenn es um das Klavierspielen in der Mobile App geht. Aber da ist mehr drin, denn die Technologie würde ja auch Aftertouch ermöglichen. Erhöht man bei einem Scrolling den Druck auf den Screen, könnte das übermittelt werden und den Scrollvorgang beschleunigen. Und dann sieht das Klavier von Apple alt aus.

Vielleicht wird es in Zukunft dann aber auch intelligente Features geben wie ein Absendeverhinderungsmodul für Mailprogramme, denn das Hämmern auf den Buchstaben via Display war bei einem Mail so heftig, dass man eine gewisse Wut verzeichnen könnte. Und dann wäre es wohl angemessen, das Mail jetzt lieber nicht loszuschicken.

Das würde mein Leben erleichtern. Das Klavier wieder weniger. Und wenn die Welt eine Scheibe wäre, wäre mir das manchmal auch egal. Ganz ehrlich. Hauptsache mein Tablet liesse sich besser steuern.