Mauna-Loa-Indikator: Wirtschaftskrise überwunden

Seit Jahresanfang dürfte der globale Energiekonsum bereits wieder neuen Rekordzuwächsen entgegenstreben

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Seit 1958 wird am Mauna Loa Observatorium in Hawaii, 4.000 Kilometer vom amerikanischen Festland entfernt und in 3400 Meter Seehöhe, der CO2-Gehalt der Atmosphäre gemessen. Seither zeigt sich ein kontinuierlicher Anstieg, der weitgehend den Energieverbrauch und offenbar mit großer Präzision die Konjunktur auf der nördlichen Halbkugel widerspiegelt. So symbolisiert die schwarze Linie im Chart die um die durchschnittlichen saisonalen Schwankungen bereinigte Zahl der CO2-Moleküle je eine Millionen Teilchen. Sie zeigte dank dem rekordhohen Ölpreis und dem Ausbruch der Konjunkturkrise Anfang 2008 einen signifikanten Knick nach unten.

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Grafik: NOAA

2009 zog der Trend dann wieder nach oben, allerdings mit etwas größeren Schwankungen als zuvor. Mit Jahresbeginn 2010 zeigten sich dann ein rekordverdächtiger Sprung. Und wenn man aus den saisonalen Schwankungen, die vermutlich am stärksten von der Heizperiode auf der Nordhalbkugel verursacht werden, schließt, dass der Mauna-Loa-Indikator dem aktuellen Energiekonsum drei bis vier Monate hinterherhinkt, dann dürfte die Weltwirtschaft also im 4. Quartal 2009 wieder in einen Zustand der Hochkonjunktur eingetreten sein.

Spannend werden die Ergebnisse für Juni, denn oft wird der zyklische Höhepunkt an CO2 erst in diesem Monat erreicht, und eine weitere Steigerung könnte einen Bruch des langjährigen Trendkanals nach oben bedeuten.