McCharger und "Tankstelle der Zukunft"

Werbewirksam werden die ersten Stromzapfsäulen installiert

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

In Berlin wurde jetzt eine weitere Ladestation installiert - werbewirsam am Potsdamer Platz. Anders als die Erdgastankstellen, die jahrelang ein Hinterhofdasein auf versteckten Gewerbeflächen fristen mußten, nutzen die beteiligten Energieunternehmen den positiven Imagefaktor der "E-Mobility" offensiv gleich von Beginn an. RWE vermeldete stolz, es seien schon bundesweit 56 Ladepunkte für Elektro-Autos aufgestellt. Noch in diesem Jahr erhalten auch Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt/Main, Hamburg, Stuttgart und München Ladepunkte. Für die flächendeckende Einführung der Elektromobilität reicht das nicht, aber bis Mitte 2010 sollen es dann schon 500 Zapfsäulen sein. Außerdem hatten sich erst vor kurzem 20 Energieversorger und Fahrzeugteilezulieferer auf ein einheitliches Steckersystem geeinigt, Telepolis berichtete. Da das Laden immer noch einige Stunden dauert, sind als Standorte vor allem Parkhäuser (des Projekt-Partners APCO) vorgesehen.

Eine Batteriefüllung für 100km soll dann, abhängig vom Fahrverhalten, zwischen zwei und vier Euro kosten. Bei den derzeitigen Ladestationen wird noch über eine Karte freigeschaltet und über die Stromrechnung des Kunden verrechnet. Bei der Einweihung der neuen Ladestation sprach Wolfgang Dehen vom Projekt-Partner Siemens Energy vom zukünftigen Vehicle-Grid, bei dem Elektro-Mobilität ein Teil des Energieversorgungsnetzes werde und dazu beitrage, den Anteil klimafreundlicher Stromerzeugung zu erhöhen. Da die Batterien der Elektro-Autos zeitlich variabel geladen werden könnten und sich so tages- und jahreszeitlich schwankenden Anteile erneuerbarer Energien im Netz besser nutzen und puffern ließen. Bis es soweit ist müssen die Abrechnungssysteme aber noch intelligenter werden - und die Batterien besser und billiger.

Auch "branchenfremde" Unternehmen entdecken die Elektromibilität für sich. Vor McDonald-Filialen in Stockholm und im US-Bundesstaat North Carolina wurden jetzt ebenfalls Zapfsäulen in Betrieb genommen. Bei dem "McCharger" genannten Konzept kauft McDonalds die Ladestationen und stellt sie auf, die Stromversorger übernehmen Wartung und Abrechnung mit den E-Autofahrern. Problem dabei: das System funktioniert nicht in Drive-through-Filialen.