Moderner Unfall in modernen Zeiten

Neben der Spur

Wenn ein paar merkwürdige Ereignisse zusammenkommen, dann passieren eigenartige Dinge in einer modernen Zeit. Nehmen wir einfach einmal das mobile Gerät als solches ...

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... einmal angenommen, man kauft sich ein neues Smartphone und ist sehr stolz darauf. Denn das ist nicht etwa eines dieser üblichen Teile von Samsung oder Apple oder Nokia (dochdoch...), nein, es handelt sich um das Glanzstück von Zanco, das gerade jetzt eine Finanzierung zu schaffen scheint. Das tiny t1 ist, wie der Name schon andeutet, angeblich das kleinste Handy der Welt, kann nur drei Dinge, die aber anscheinend gut: telefonieren, SMSen und in die Hosentasche gesteckt werden. Kein Wunder, dass das Ding schon jetzt weit über das Finanzierungsziel hinaus ist, das wird ein Renner.

Und irgendeiner wird sich das kaufen, es stolz und gerne in der Öffentlichkeit vielleicht ein wenig zu dynamisch benutzen und es dabei während eines Streitgesprächs verschlucken. Das kann passieren, doch, schließlich kennen wir das alle, dass wir uns vor Schreck mal verschlucken, vor allem bei Gesprächen. Und dann ist das Telefon einfach weg. War zu klein, um sich quer zu stellen.

Jetzt könnte man sagen: "Ist alle nicht schlimm, denn das kommt schon wieder raus." Vermutlich nach zwei bis drei Tagen. Aber genau dann, ja, genau dann liest man plötzlich Nachrichten wie diese: Intel hat uns eine Hintertür in den Chips gelassen, und das betrifft nicht nur PCs. Na super, jetzt ballern alle wie wild Updates durch die Gegend, verlangsamen die Geräte und sind in Panik ... nur zu blöd, dass man an das eigene Handy jetzt gerade nicht rankommt. Kein Mensch kann durch eine Dünndarmwand hindurch einen Chip sichern. Nix geht mehr.

Und dann biegt auch noch HP um die Ecke und ordert alle möglichen Geräte zurück, weil die Batterie überhitzen könnte. Jetzt heißt es trocken schlucken und sich nur nicht aus der Ruhe bringen lassen. Denn wenn sich jetzt ein kleines Hitzegefühl im Magen ausdehnt, dann muss das nicht mit der Männergrippe zusammenhängen. Und man kann sich ja schlecht komplett an HP mit Hinweis auf die Rückrufaktion senden lassen, nur um dann schüchtern auf dem Firmengelände nach einem Klo zu fragen.

Das sind natürlich vollkommen unmögliche Szenarien. Wer verschluckt schon ganze Telefone. Und wer glaubt schon allen Ernstes daran, dass der Chip selbst ein Sicherheitsrisiko darstellen kann. Ist doch kaum denkbar. Bis es eben passiert, und dann rennen alle mit glühenden Akkus panisch in der Gegend herum. Aber bitte, wir können uns das Szenario auch etwas realistischer mit einer intelligenten Zahnbürste vorstellen. Die schluckt sich auch nicht leicht, aber leichter. Und wenigstens kann die dann noch messen, ob man eventuell an einem Herzproblem leidet.

Leicht erhöhte Pulszahl bei solch einem Szenario natürlich abgezogen. Klar.