NGOs mahnen zur Eile

Kopenhagen: Warten auf die Minister

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Nichtregierungsorganisationen wie das Climate Action Network ( CAN) mahnen auf der UN-Klimakonferenz die fehlende Flexibilität der Regierungsdelegationen an: "Es steht zu befürchten, das die wichtigen Themen erst mit den Ministern auf den Tisch kommen", sagt Alden Meyer von der Union of Concerned Scientists. Es fehle an Substantiellem, "Verhandlungsfleisch", so der US-Amerikaner. Das Climate Action Network ist der Dachverband etlicher internationaler NGO's, zu denen etwa WWF, Oxfam oder Greenpeace gehören.

Bereits am Donnerstag sollen die ersten Minister eintreffen, die meisten werden von Konferenzpräsidentin Connie Hedegaard am Samstag empfangen: "Dann geht es um die wichtigen Punkte", so Meyer, bevor es mit den Staatschefs an die konkreten Zahlen gehe.

Trotzdem müsse man sich nun ranhalten, wenn es noch zu einem ernsthaften Abkommen kommen solle: Vor allem bei den Finanzhilfen für die Entwicklungsländer gäbe es noch große Unklarheiten und wenig konstruktive Vorschläge. "Die armen Länder brauchen Gelder, die nicht auf schon zugesagte Entwicklungshilfe angerechnet werden, sondern zusätzlich ausgezahlt werden", kritisiert Raman Matha von Action Aid Indien.

Sämtliche Angebote der einzelnen Länder müssten deshalb jetzt auf den Tisch, damit die echten Verhandlungen um die Klimagelder überhaupt beginnen können. Einzelne Vorschläge der Industrienationen, die nach und nach Angaben zu den zu erwartenden Finanzhilfen für Entwicklungsländer machen - "Wenn die Klimakonferenz ein Erfolg werden soll, hat dieses Verhalten in Kopenhagen einfach keinen Platz mehr", so die Klimaaktivistin Matha.