Nach der Schmelze der Polkappen

Rohstofflager Arktis verlängert das Erdölzeitalter kaum

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Die Ausbeutung der Arktisregion für die Energiegewinnung wird Russlands Erdgasdominanz verfestigen, ist aber für die Erdölversorgung kaum relevant und wird das Erdölzeitalter nur unwesentlich verlängern. Eine neue Studie des Geologischen Dienstes der USA beziffert die Erdöl- und Erdgasvorräte in der Arktis. Danach sollen dort rund 30 Prozent der weltweit noch nicht erschlossenen Erdgas- und vier Prozent der Erdölreserven liegen. Die Menge des unter der Arktis liegenden Eröls wird auf 83 Milliarden Barrel geschätzt und liegt nach der Studie in relativ flachen Gewässern. Jedoch werden zur Zeit pro Jahr 30 Mrd. Barrel verbraucht, weswegen die arktischen Vorräte, selbst bei vollständiger Ausbeutung, schon nach weniger als drei Jahren erschöpft sein würden.

Anders beim Erdgas. Die Vorkommen konzentrierten sich dort vor allem auf Gebiete die von Russland beansprucht werden. Zwei Drittel der vermuteten Reserven liegen im Barentsbecken, dem Alaskashelf und der südlichen Karasee. Die Karasee gehört zu Russland und soll allein 39 Prozent der arktischen Erdgasreserven bergen. Diese Verteilung dürfte die russische Dominanz im Erdgasgeschäft noch auf längere Zeit erhalten.