Nicht einmal die Hälfte der Deutschen lebt noch in einer Familie

Die Familien lösen sich auf, während Singles oder auch andere Formen des Zusammenlebens zunehmen

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Zum Internationalen Familientag, sollte man schon einmal davon gehört haben, hat das Statistische Bundesamt den Mikrozensus für 2011 ausgewertet. Als Familie gilt, wenn Mütter und/oder Väter (auch Stief-, Pflege- oder Adoptiveltern) mit Kindern, auch mit erwachsenen, in einem Haushalt leben.

Der Trend scheint klar zu sein: die Familien lösen sich auf, während Singles oder auch andere Formen des Zusammenlebens zunehmen. Das hat auch damit zu tun, dass die Zahl der Geburten zurückgeht, Kinder sind Anlässe zur Gründung einer Familie, Alleinerziehende werden dadurch automatisch eine, Kinder halten auch Familien bzw. Beziehungen zusammen.

Lebten 1996 noch 57 Prozent der Deutschen in Familien, waren es 2011 nur noch 49 Prozent. 11 Millionen Menschen lebten alleine. Mehrpersonenhaushalte gibt es mit einem Anteil von 69,6 Prozent allerdings noch mehr als Einpersonenhaushalte. 57,6 Prozent der Mehrpersonenhaushalte bestehen aus zwei Personen, die klassischen Kleinfamilien haben bei den Mehrpersonenhaushalten nur noch einen Anteil von 47 Prozent. Familien mit vier und mehr Personen werden weniger. Haushalte ohne Kinder nehmen zu, in 71 Prozent der Haushalte leben keine Kinder (mehr). Ledig sind 49,2 Prozent der Deutschen. Natürlich nehmen auch nichtehelichen Lebensgemeinschaften zu, auch die Zahl der Alleinerziehenden steigt weiter und lag 2011 bei 2.685.000 Menschen.

Interessant ist, dass in den reichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg die meisten Menschen mit jeweils 53 Prozent noch in Familien leben. In Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind es 51 Prozent. Schlusslichter bilden Hamburg mit einem Anteil von 42 Prozent, gefolgt von Bremen und Sachsen mit jeweils 41 Prozent und Berlin mit 40 Prozent. Städte sind bekanntlich auch die Orte, wo die Zahl der Alleinlebenden am schnellsten wächst ( Tendenz zum Alleinleben, Anteil der Familien schrumpft). Allerdings haben Alleinlebende eine höheres Sterberisiko im mittleren Alter als in Familien Lebende.