OPEC macht Schule

Nach dem Vorbild des Ölkartells wollen sich die größten Erdgas-Förderländer zusammenschließen

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Iran, Russland und Katar wollen so ihre Preispolitik und Wirtschaftsinteressen gemeinsam besser durchsetzen. Der Chef des russischen Energieriesen Gazprom, Alexej Miller, erklärte in Teheran, eine Kommission solle jetzt organisatorische Details der Zusammenarbeit klären. Die drei Länder wollen so 'eine treibende Kraft für Gasexporteure' werden. Die Mitglieder sollen sich künftig alle drei bis vier Monate treffen, um über gemeinsame Vorhaben zu beraten. Die OPEC, ein Kartell der erdölexportierenden Länder, die über drei Viertel der weltweiten Erdölreserven verfügen, macht es vor. Sie verfolgt seit 1960 das Ziel, durch die Festlegung von Förderquoten Ölpreise gegen die reine Preisbildung auf dem Weltmarkt abzusichern.

Hierzulande versucht die Bundesnetzagentur aktuell überhöhte Preise, aufgrund der monopolartigen Strukturen des Gasnetzes zu verhindern und unterwirft die Gasnetzbetreiber jetzt der Preiskontrolle. Sie hat vier weitere Gasunternehmen die über eine dominierende Marktmacht verfügten, aufgefordert, ihre Kosten offenzulegen. Die Gebühren für die Netznutzung werden dann durch die Behörde festgelegt. Auch Betreiber überregionaler Gasleitungsnetze müssen sich nun einer Prüfung durch die Bundesnetzagentur unterwerfen, bisher waren sie davon ausgenommen. Da sie jedoch nach Einschätzung von Kartellamt und Netzagentur über eine 'dominierende Marktmacht' verfügen und bisher nicht durch einen freien Wettbewerb kontrolliert wurden, wird die bisherige Befreiung aufgehoben. Betroffen sind die Unternehmen Dong Energy Pipelines, Eni Gas Transport Deutschland, Erdgas Münster Transport, Gaz de France Deutschland Transport, Ontras - VNG Gastransport, RWE Transportnetz Gas und StatoilHydro Deutschland.