Preisverfall als Erfolgsgeschichte

Branche, Koalition und Opposition sind für Senkung der Solarstrompreise

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Plötzlich kann es nicht schnell genug gehen. Die Anpassung der EEG-Einspeisevergütung an die Anlagenpreise soll jetzt schon alle drei Monate stattfinden. Anfang der Woche noch erklärte sich der Bundesverband Solarwirtschaft einverstanden mit einer Extrakürzung zur Jahresmitte und sogar einer Deckelung. Jetzt haben sich auch SPD und Grüne für eine weitere Kürzung der Solarstrompreise ausgesprochen. Die stellvertretende Grünen-Fraktionschefin Bärbel Höhn sagte: "Nach den jüngsten Entwicklungen ist eine weitere maßvolle Absenkung der Photovoltaik-Vergütung durchaus verkraftbar."

Und auch die SPD stellte jetzt eigene Vorschläge für eine schnellere Degression vor. Diese richten sich aber nicht nur nach der Preisentwicklung für Solaranlagen sondern, so SPD-Vize-Fraktionschef Ulrich Kelber, auch nach den Zubauzahlen. Also keine direkte Mengenbegrenzung mit fixem Deckel, sondern sinkende Preise, je näher der Photovoltaik Zubau den politisch festgelegten Limits kommt. Damit würde allerdings auch eine Art zusätzlicher politischer Willkürfaktor eingebaut. Das Konzept schlägt andererseits vor, die Solarstrompreise kontinuierlich ab April 2011 quartalsweise um 4,0 bis 4,5 Prozent zu senken. Das würde zu mehr Berechenbarkeit für Solaranlagenbauer führen - wenn dafür die bisherigen abrupten Preissenkungen (z.B. ca. 30 % zwischen 7.10 und 1.11) entfielen.

Auch der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) hat sich dafür ausgesprochen, mit der für den Jahreswechsel 2011/2012 geplanten Zusatzdegression schon deutlich früher im Jahr 2011 zu starten. Hans-Josef Fell, Sprecher der Grünen für Energiepolitik bezeichnet diese Entwicklung als Erfolgsgeschichte des Erneuerbare-Energien-Gesetzes "Ein besonderer Teil dieser Erfolgsgeschichte sind die stetig fallenden Kosten bei der Photovoltaik." Bei soviel Einigkeit steht einer schnellen Absenkung der Solarstrompreise über eine Novelle des EEG auch im Bundesrat nichts mehr im Weg.