Prognose für Bremen: Deutlicher Sieg für Rot-Grün

FDP fliegt mit drei Prozent aus dem Parlament

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Der um 18 Uhr veröffentlichten Infratest-Dimap-Prognose nach kommt die SPD bei der Bremer Bürgerschaftswahl auf 38 Prozent und kann damit leicht um 1,3 Prozentpunkte zulegen. Die CDU erhält danach nur mehr 20 Prozent, was einen Verlust von 5,6 Prozentpunkten und ein Zurückfallen hinter die Grünen bedeuten würde, die mit einem Zuwachs in ähnlicher Höhe und 22,5 Prozent der Wählerstimmen rechnen dürfen. Die FDP erreicht mit 3 Prozent der Wählerstimmen nur mehr die Hälfte ihres Anteils vom letzten Mal und zieht nicht mehr ins Parlament ein, während die Linkspartei mit einem Verlust von 2,4 Prozentpunkten noch auf 6 Prozent kommt. Ergänzt werden die etablierten Parteien durch Jan Timke von der Liste Bürger in Wut, der zwar in Bremen selbst voraussichtlich nur vier Prozent der Stimmen erhielt, aber in Bremerhaven die Fünf-Prozent-Hürde übersprang.

Bestätigt sich die Prognose, dann erhalten die Sozialdemokraten 35 Sitze, die Christdemokraten 19, die Grünen 22 und die Linken 6, womit die erwartete rot-grüne Koalition sogar eine verfassungsändernde Mehrheit hätte. Ein schwarz-grünes Bündnis wäre aufgrund von Animositäten allerdings auch dann unwahrscheinlich, wenn sich die Zahlen im Laufe des Abends noch so ändern, dass es für solch eine Konstellation rechnerisch reichen würde. Dass die CDU trotz einer Rekordverschuldung, einer Rekordarbeitslosigkeit und einem massiven Problem mit der Familienkriminalität nicht stärker zulegen konnte, liegt möglicherweise nicht nur an der Tatsache, dass sie im Bund regiert, sondern auch daran, dass sich die Partei weder in der Schul- noch in der Finanzpolitik deutlich von der SPD und den Grünen abgrenzte.