Protektionismus und rapider Preissturz bei Solarstrom

Italien zahlt höhere Einspeisevergütung bei "Made in Europe"-Anlagen

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Die Kosten für Solarstrom haben sich nach einem Bericht des Bundesverbandes Solarwirtschaft ( BSW) seit 2006 halbiert. Die Entwicklung fortgeschrieben wird Solarstrom aus Aufdachanlagen dann ab dem Jahr 2013 je kWh günstiger sein als die meisten Haushaltsstromtarife der Energieversorger. Grund ist einerseits, dass die Einspeisevergütung weiter sinken kann, weil die Anlagenkomponenten immer günstiger werden. Andererseits drehen die Energieversorger ihrerseits seit einigen Jahren immer stärker an der Preisspirale zuletzt lagen deren jährliche Preiserhöhungen bei sieben Prozent/Jahr.

Das Beratungsunternehmen Roland Berger geht davon aus, dass die Photovoltaik das Potenzial hat, so zu einer der günstigsten Stromerzeugungstechniken zu werden. Bei Kombination mit dem teilweisen Eigenverbrauch von selbsterzeugtem Solarstrom vor Ort (anstatt der vollständigen Einspeisung ins Stromnetz) werden Solarstromanlagen ab dem Jahr 2017 bereits komplett ohne finanzielle Förderung durch das EEG rentabel betrieben werden können. Und der BSW rechnet bis 2020 mindestens mit einer Verdreifachung des weltweiten Absatzes von Solarmodulen, um so schneller werde Solarstrom preislich wettbewerbsfähig.

Eigene Konsequenzen zieht Italien aus dem Boom. Das Land hat mit dem neuen Solargesetz "Quarto Conto Energia" eine neue Regelung eingeführt die nationale Hersteller von Solarbauteilen vor Billigkonkurrenz aus Asien schützen soll. Im Kontext des europäischen Binnenmarktes gewährt die Regelung nun Solarsystemen deren Komponenten " Made in Europe" sind einen zehnprozentigem Bonus auf die Einspeisevergütung. Die italienische Energieagentur hat dazu jetzt technische Regeln veröffentlicht die festlegen, wann PV-Anlagenkomonenten als "Made in Europe" anerkannt werden, auch wenn einzelne Bauteile etwa in Wechselrichtern letztlich doch aus Asien stammen.