Rechnerisch laufen drei Atomkraftwerke nur für den Export

Keine Stromlücke in Sicht.

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Keine Stromlücke in Sicht. In diesem Jahr wird Deutschland voraussichtlich mehr Strom exportieren als je zuvor. Der Exportüberschuss lag im ersten Halbjahr nach Erhebungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen bereits bei 14,4 Milliarden Kilowattstunden - 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bislang wurde mit 19,8 Milliarden Kilowattstunden im Jahre 2006 der größte Stromüberschuß erzeugt. Die Prognosen sehen ihn Ende 2008 bei 25 Milliarden.

Der Grund für für die zunehmenden Überschüsse ist der Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten aus regenerativen Energieträgern. Voraussichtlich wird 2008 zum ersten Mal die Schwelle von 100 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom überschreiten. Schon im vergangenen Jahr wurden 87,5 Milliarden eingespeist. Trugen 2007 erneuerbare Energien noch 14 Prozent zum Strommix bei, werden es 2008 16 Prozent sein.

Der BDEW prognostiziert für das laufende Jahr eine Einspeisung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von 78 Milliarden Kilowattstunden. Dazu kommen noch die Erzeuger, die keine Einspeisevergütung erhalten, das sind vor allem die großen Wasserkraftwerke. Sie erzeugen jährlich 20 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom. Ob die Marke von 100 Milliarden Kilowattstunden regenerativ erzeugten Stroms Ende 2008 tatsächlich übertroffen wird hängt vom Wind ab - er erzeugt mittlerweile die Hälfte des deutschen Ökostroms.