Rentenversicherung auf Basis erneuerbarer Energien

Bayerische Versorgungskammer sichert ihre Mitglieder über Solarkraftwerke ab

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Das deutsche System der umlagefinanzierten Altersicherung hat seine Grenzen bereits erreicht. Es basiert darauf, dass die aktuellen Arbeitnehmer die aktuell ausgezahlten Renten finanzieren. Das kann nur solange funktionieren, wie nicht nur Renten ausgezahlt werden, sondern auch die Einkommen so auskömmlich sind, dass Sozialabgaben daraus gezahlt werden können.

Doch auch im Jahr 20 nach der deutschen Vereinigung und den mit ihr eingeführten sinkenden Reallöhnen und prekären Beschäftigungsverhältnissen ist keine grundlegende Verbesserung der Einkommenssituation für die Sozialsysteme in Sicht. Klar ist daher, dass die bereits beschlossene Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre bzw. 41 sozialversicherungspflichtige Arbeitsjahre so nur die erste von weiteren Rentenkürzungen gewesen sein wird.

Das Statistische Bundesamt stellte nun die aktuellen Zahlen für auf Grundsicherung angewiesene Renter vor. Sie sind ein Indikator für die Ausweitung der Altersarmut. Grundsicherung wird gezahlt, wenn Bürger ihren Lebensunterhalt nicht aus einer anderen Rente decken können. Alleine seit letztem Jahr ist sie um 4,3 Prozent auf 797.000 Menschen angestiegen. Zwei komplementäre Finanzierungsmodelle sind jetzt für die Finanzierung der zukünftigen Renten im Gespräch.

Die Banken- und Schuldenkrisen kann dazu führen, dass die längst überfällige Finanztransaktionssteuer zur Begrenzung des zerstörerischen Hochgeschwindigkeitshandels an den Börsen eingeführt wird und die Erträge daraus für die Aufrechterhaltung der Sozial- und Gesundheitssysteme eingesetzt werden. Und die Bayerische Versorgungskammer (BVK) setzt jetzt auf ein Modell zur Sicherung der Altersbezüge auf Basis der regenerativen Energieversorgung.

Für die Alters-, Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenversorgung werden acht Prozent ihres Kapitals von circa 50 Mrd. Euro in regenerative Kraftwerke investiert. Aktuell kauft die BVK für mehr als 100 Mio. Euro Anteile an Solarparks. Machen auch weitere Versorgungswerke von dieser Möglichkeit Gebrauch und würde auch die gesetzliche Rentenversicherung von der bisherigen reinen Umlagefinanzierung auf ein Modell umsteigen, das auf den Ausbau der regenerativen Energieversiorgung setzt. Dann würde die Energiewende beschleunigt und die Rentenversicherung zu einer zukunftsfähigen und ethischen Anlageform, zu einer Gesellschaftsversicherung.