Risiko für "technoelektrisch abhängige Kinder"

Ein Stromausfall kann für Menschen, deren Leben von elektrischen Geräten abhängt und die als erste Cyborgs gelten können, gefährlich werden

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Es hängen nicht nur Geräte direkt von der Stromversorgung ab, sondern zunehmend über diese auch das Leben von Menschen. Kommt es zu einem Stromausfall sind diejenigen, die zum Überleben elektrische Geräte benötigen, gefährdet, wenn sie nicht vorgesorgt haben. Das betrifft besonders junge Menschen und Kinder, die aufgrund des Fortschritts häufiger auf elektrische Geräte angewiesen sind und den Weg in die Cyborg-Zukunft weisen.

Auf der Jahrestagung der des American Academy of Pediatrics (AAP) in Boston wurden nun die "technoelektrisch abhängigen Kinder" zum Thema. Wissenschaftler haben 50 Familien mit Kindern zwischen 5 Monaten und 25 Jahren befragt, um herauszufinden, wie sie mit einem möglichen Stromausfall umgehen würden bzw. welche Vorsorge sie getroffen haben. "Technoelektrisch abhängige Kinder" benötigen medizinische Geräte wie Ernährungspumpen, Sauerstoffkonzentratoren, Inhalatoren mit Zerstäuber für die Zuführung von Medikamenten in die Lungen, eine aufblasbare Weste für Kinder mit zystischer Fibrose, Absauggeräten oder anderen elektrischen Geräten. Fällt der Strom aus, können das für diese Menschen lebensgefährlich werden.

Bei er Umfrage kam heraus, dass zwar 94 Prozent der Familien der Meinung sind, dass die Kinder die elektrischen Geräte zum Leben benötigen, sie aber nicht ausreichend Vorsorge treffen. Viele der Geräte haben keine Ersatzbatterien. 90 Prozent der Familien würden zwar Autos besitzen, aber nur die Hälfte sei sich im Klaren darüber, dass man mit diesen auch Strom erzeugen kann. Dreiviertel haben keinen Generator zur Verfügung, die Hälfte hat nicht über einen Notfallplan nachgedacht. "Die meisten technoelektrisch abhängigen Kinder mit besonderen medizinischen Bedürfnissen", so die Wissenschaftler, "sind nicht auf einen Stromausfall vorbereitet."