Rot-Grün-Orange genauso beliebt wie Schwarz-Gelb

Auch in der neuen Deutschlandtrend-Umfrage landet die Piratenpartei bundesweit bei 8 Prozent

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Im für die ARD vom Institut Infratest Dimap ermittelten aktuellen Deutschlandtrend kommt die Piratenpartei – ebenso wie in der am Mittwoch bekannt gewordenen Forsa-Umfrage – bundesweit auf acht Prozent. Stärkste Partei bleibt die Union, die mit drei Prozentpunkten Verlust im Vergleich zum Vormonat aber nur mehr auf 32 Prozent kommt. Ebenfalls drei Prozentpunkte verloren die Grünen, die nun – wie bei den anderen Instituten auch – bei 17 Prozent liegen. Die Linkspartei und die FDP geben jeweils einen Punkt ab und landen bei 6 beziehungsweise 3 Prozent. Für die FDP ist das der niedrigste von Infratest Dimap seit Beginn der Umfragen gemessene Wert. Zulegen kann dagegen die SPD, deren Stimmenanteil von 28 auf 30 Prozent steigt. Damit hätte Rot-Grün – anders als in der neuen Forsa-Umfrage – eine knappe absolute Mehrheit.

Eine Koalition aus Union und FDP, wie sie derzeit regiert, findet der Umfrage zufolge nur mehr ein Fünftel der Bundesbürger "gut für Deutschland". Ebenso viele versprechen sich dies von einer rot-grün-orangenen Koalition, die der Piratenpartei-Bundesvorsitzende Sebastian Nerz Anfang der Woche ins Spiel brachte. Gut die Hälfte der Wähler hält diese Aussage hinsichtlich einer großen Koalition für zutreffend. Bei Rot-Grün ohne die Piratenpartei entspricht der Zustimmungswert ungefähr dem Stimmenanteil, auf den die beiden Parteien aktuell kommen. Schwarz-Grün findet dagegen nur etwa ein Viertel gut.

Auch wenn sie 20 Prozent gerne in der Regierung sähen, haben die Piraten bei den Anhängern der beiden großen Parteien noch ein Imageproblem: 47 Prozent finden, man könne sie nicht ernst nehmen und 72 Prozent glauben, dass sie vor allem aus Protest gewählt würden. Allerdings glauben mittlerweile 15 Prozent, dass die Piratenpartei "die einzige […] ist, die sich wirklich für die Freiheit des Einzelnen einsetzt" und 50 Prozent sind der Auffassung, die Piraten würden dafür sorgen, "dass endlich auch mal die Jüngeren was zu sagen haben". Warum 63 Prozent glauben, dass die für mehr Direkte Demokratie eintretende Partei "eine Alternative für die [ist], die sonst gar nicht wählen würden", wird klarer, wenn man sich ein anderes Ergebnis aus der Umfrage ansieht: 80 Prozent der Deutschen wollen nämlich, das vor einer Verlagerung weiterer Kompetenzen nach Brüssel eine Volksabstimmung stattfindet.