Sachsenwahl: AfD bei zehn Prozent

Die CDU bleibt nach ersten Hochrechnungen vor den Linken stärkste Partei; die SPD erzielt leichte Gewinne, die FDP ist draußen und die NPD wackelt auf der 5%-Hürde

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Jubel nach Verkündigung der ersten Hochrechnungen nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr gab es bei der AfD. Die Partei profitierte von Verlusten vor allem der CDU und der FDP und kommt nach den ersten Prognosen auf 10 Prozent.

Die CDU hatte mit ihrem populären Spitzenkandidaten, Ministerpräsident Stanislaw Tillich, auf Erreichen der 40 Prozent-Marke gehofft, muss sich aber bei leichten Verlusten nach Stand der Prognosen mit etwa 39 Prozent begnügen. Sie bleibt damit stärkste Fraktion und auf einen Koalitionspartner angewiesen.

Die FDP fällt weg. Ob nun die SPD, der mit leichten Zugewinnen derzeit 12,6 Prozent hochgerechnet werden, oder, wie verschiedentlich angedeutet, die Grünen, die bei schwachen 6 Prozent stehen, in Frage kommen, hängt auch davon ab, ob die NPD im Landtag bleibt. Laut Hochrechnungen steht sie an der Kippe, bei 5 Prozent. Sollte die NPD die Hürde nicht schaffen, so wäre auch Schwarz/Grün möglich. Mit der NPD im Landtag wäre Schwarz/Rot die wahrscheinliche Option, da eine Regierung mit CDU und AfD von der CDU-Spitze ausgeschlossen wurde.

Zweistärkste Fraktion im neuen Landtag wird die Linke bilden. Bisher steht sie bei knapp unter 19 Prozent. Eine deutliche Niederlage erfährt die FDP. Mit 3,7 Prozent ist sie weit genug von der 5-Prozent-Hürde entfernt, um sich noch Hoffnungen auf Korrekturen späterer Hochrechnungen machen zu können. Die Initiativen, die eine neue liberale Partei gründen wollen, dürften mit dem schlechten Ergebnis gerechnet haben.

Die Wahlbeteiligung lag laut ersten Prognosen bei 48,5 Prozent. Das wäre die niedrigste Beteiligung seit 1990, bemerkt der MDR dazu.