Schweinereien

Trump mal wieder

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Die Hoffnung, Donald Trump hätte mit seinen Kommentaren zu Charlottesville sein Wochensoll an verstörenden Äußerungen erfüllt, machte der US-Präsident nach dem Anschlag in Spanien mit historischen Fake News zunichte. So berichtete Trump, General Pershing hätte einst auf den Philippinen die dortigen Islamisten für 35 Jahre abgeschreckt, indem er 49 Gefangene mit Kugeln habe exekutieren lassen, die zuvor in Schweineblut getränkt worden seien. Den 50. habe man laufen lassen, um darüber zu berichten.

US-Comedian Steven Colbert, der in seinem täglichen Stand Up seit einem Jahr fast nur noch Trump behandelt, kommentierte diese unbelegte Legende wie immer treffend. Angesichts dieses vom Führer der freien Welt gepriesenen Zynismus fällt der Verzicht auf Nazi-Vergleiche schwer, denn solche Exekutionen zur Disziplinierung gehörten zum Repertoire der Faschisten.

Auf den Philippinen, die einst Kolonie der USA waren, wurden tatsächlich Gräueltaten zur Abschreckung der Landbevölkerung durchgeführt. So hatte General Edward Lansdale einen Philippino kopfüber aufgehängt und mit zwei Stichen am Hals ausbluten lassen, um eine Gefahr von Vampiren vorzutäuschen.

Der Spezialist für solche Aktionen wurde in den 1960er Jahren von der CIA mit der Planung von psychologischen Operationen gegen Kuba beauftragt, die ebenfalls die Religiösität der in dem Fall katholischen Bevölkerung ausnutzen sollten. Im Vietnamkrieg führten CIA-Kommandos eine Vielzahl an Exekutionen durch und steckten ihren Opfern die Spielkarte Pik Ass in den Mund, die den Tod symbolisierte.

PsyOps mit Schweinen erwog die CIA auch gegen die arabische Welt, als man eine Kooperation mit den Sowjets befürchtete. Um die Russen in Misskredit zu bringen, wurde offenbar ernsthaft vorgeschlagen, Flugzeuge mit sowjetischen Hoheitszeichen zu maskieren und aus diesen über Mekka Schweine abzuwerfen.