Schweizer Energiekonzern unterzeichnet Milliardengeschäft mit Iran

Der Konzern EGL hat heute einen Vertrag über die Lieferung von Erdgas aus dem Iran und den Bau einer Pipeline unterzeichnet.

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Die schweizerische Außenministerin Micheline Calmy-Rey ist extra nach Teheran gereist, um dort der Unterzeichnung eines Vertrags zwischen dem Energiekonzern Elektrizitäts-Gesellschaft Laufenburg (EGL) und der Iranian Gas Export Company (Nigec) beizuwohnen. Der heute unterschriebene Vertrag mit einer Laufzeit von 25 Jahren sieht vor, dass Iran ab 2011 jährlich 5,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas an die EGL liefert. Erste Lieferungen können aber schon 2009 beginnen. Angeblich hat der Vertrag eine Höhe von 18 Milliarden Euro. Zudem wurde vereinbart, zusammen mit der norwegischen StatoilHydro die Trans Adriatic Pipeline (TAP) zu bauen, mit der das Gas ab 2012 nach Italien fließen soll. Damit soll, wie es beim Konzern heißt, die "langfristige Versorgungssicherheit in Italien und der Schweiz sowie eine Diversifizierung der Versorgung Europas mit Erdgas" garantiert werden.

Probleme mit den über Iran verhängten Sanktionen sieht man weder bei der schweizer Regierung noch beim Konzern. Schließlich werden nicht im Iran investiert, sondern man kauft nur das Erdgas. Dem vermutlich zweitgrößte Deal mit dem Iran – Zahlen gibt der Konzern nicht bekannt – könnte bald ein Vertrag in Höhe von 22 Milliarden Euro zwischen dem Iran und dem österreichischen Energiekonzern OMV über Erdgaslieferungen folgen. Bislang wurde allerdings nur ein Vorvertrag im September 2007 unterzeichnet.

Die US-Regierung kritisiert die Geschäfte mit dem Iran ebenso wie Israel. Die israelische Regierung nennt die Verträge "kontraproduktiv".