Shell steigt aus

Das Unternehmen zieht sich aus dem weltweit größten Offshore Projekt zurück.

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Das Unternehmen zieht sich aus dem weltweit größten Offshore Projekt "London Array" zurück. Der Ölkonzern bringt damit die Pläne für den Bau des Windparks vor der südenglischen Küste in Gefahr. Nach Projektabschluß sollten 341 Windräder insgesamt 1 Gigawatt Leistung liefern, genug um ein Viertel der Londoner Haushalte mit Strom zu versorgen. London Array war von Beginn an ein Gemeinschaftsprojekt der Energiekonzerne Shell, E.on und des dänischen Stromkonzerns Dong Energy. Die Partner waren zu je gleichen Teilen beteiligt. Shells Anteil von 33 Prozent soll jetzt zum Verkauf stehen und das ganze Projekt damit auf der Kippe.

Die Kosten des Offshore-Projekts waren 2003 noch auch auf 1 Milliarde Pfund (1,3 Milliarden Euro) geschätzt worden. Anscheinend sind die Unwägbarkeiten jedoch so groß, dass die tatsächlichen Kosten bis jetzt auf 2,5 Milliarden Pfund anwuchsen. Dennoch gibt Shell für seinen Ausstieg nicht die hohen Baukosten, und damit eine sinkende mögliche Rendite, an. Vielmehr wolle man zukünftig stärker in den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen in den USA investieren, da die Förderbedingungen dort attraktiver seien. Auch für die britische Regierung ist der Rückzug und der nun ungewisse Bau des Parks ein Rückschlag. Die EU-Ziele für erneuerbare Energien in Großbritannien werden jetzt nicht mehr wie geplant zu realisieren sein.

Bild: Offshore Montage von Monopiles