Solarstromzubau größer als angenommen

Plädoyer für geringere Einspeisevergütung, damit die Akzeptanz für Solarstrom wächst

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Der Photovoltaik Zubau ist in Deutschland größer als gedacht. Das Magazin Photon hat für eine aktuelle Erhebung 850 Netzbetreiber befragt. Ergebnis: 2008 wurden in Deutschland Solarstromanlagen mit einer Leistung von mindestens 1.933 MW installiert. 2007 waren es noch 1.244 MW. Die tatsächlichen Zahlen liegen damit weit über den Prognosen. Das BMU war in seiner Leitstudie 2008 noch von einem Zubau von 1.250 MW ausgegangen. Auch die Zahlen von 2009 werden wieder über den bisherigen Prognosen von 1.300 MW liegen. Denn schon vor zwei Monaten veröffentlichte die Bundesnetzagentur aktuelle Zahlen aus ihrem Anlagenregister, wonach schon von Januar bis September 2009 1.500 MW neu ans Netz gegangen waren. Photon rechnet deshalb für dies Jahr mit 3 bis 4 GW Zubau womit die insgesamt installierte Leistung dann bei 10 GW liegen und die Solarstrommenge pro Jahr bei rund 10 TWh liegen dürfte.

Damit der Zubau sich noch beschleunigen kann müssen die Preise allerdings weiter fallen. Die Autoren empfehlen daher, die Einspeisevergütung solle schneller als geplant sinken, damit Solarstrom günstiger werde und seine Akzeptanz steigen könnte. Bisher musste Photovoltaik gerne als Sündenbock herhalten wenn Kritiker vorführen wollten günstig doch fossile Energieversorgung im Vergleich sei. Zwei Drittel aller Solarmodule die 2008 installiert wurden kamen aus dem Ausland, doch auch die Exportquote der deutschen Hersteller lag bei 50 Prozent. Sollte sich Photovoltaik bei uns wirklich zu einem Massenmarkt entwickeln dürfte der Großteil der Wertschöpfung dann nicht mehr aus dem Verkauf der Hardware stammen, sondern mit Dienstleistungen rund um die PV, der Planung, dem Bau und dem Unterhalt der Anlagen, insgesamt also dezentral verdient werden.